Review: Das liechtensteinische Steuerrecht von Matthias Langer

Das liechtensteinische Steuerrecht von Matthias Langer

Mit dem Buch Das liechtensteinische Steuerrecht von Matthias Langer kommt 2019 eine bisher noch fehlende Fachlektüre auf den Markt. Neben den Grundlagen des Steuerrechts in Liechtenstein trifft Matthias Langer mit dem Aufgreifen der Besteuerungsregelungen von Blockchain- und FinTech-Unternehmen den Nerv der Zeit und schafft steuerrechtliche Klarheit.

Nach einer Einführung zu Geschichte, Staatswesen und Wirtschaft des Fürstentums Liechtenstein, wird das Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht thematisiert. Dabei werden die einzelnen existierenden Rechtsformen sehr prägnant mit ihren Charakteristiken und rechtlichen Grundlagen vorgestellt. Anschliessend folgt ein Überblick zu Art und Umfang der liechtensteinischen Prüfungs-, Review- und Offenlegungspflichten, sowie zu den vorhandenen Rechnungslegungsvorschriften.

Beginnend mit einer ersten Darstellung der Struktur des liechtensteinischen Steuersystems taucht Matthias Langer, der seit elf Jahren in Liechtenstein als Steuerberater tätig ist und mittlerweile eine eigene Kanzlei in Triesen unterhält, nun tiefer in steuerrechtliche Thematiken ein. So werden beispielsweise Vermögens- und Erwerbssteuer, Schenkungen und Erbschaften oder die Ertragssteuer mit Hilfe von anschaulichen Beispielen verständlich erklärt. Darüber hinaus vermittelt die Lektüre mit dem Aufgreifen der Besteuerung von Investmentfonds und Stiftungen, sowie den verschiedenen Strafmassen auch spezifische Bestimmungen des Steuersystems in Liechtenstein. Um die Darstellung des Themenkomplexes zu vervollständigen, findet das Internationale Steuerrecht mit seinen Regelungen zu Anrechnungen und Sitzverlegungen, sowie internationalen Abkommen seinen Platz in der Lektüre.

Da Liechtenstein außerdem als einer der Vorreiter in Sachen Blockchain und FinTech gilt, ist deren Handhabung der Besteuerung international von großem Interesse. Nach einer kurzen Erklärung der Grundbegriffe und des Bilanzansatzes von Kryptowährungen, werden Besonderheiten der Erwerbs-, Ertrags- und Mehrwertsteuer thematisiert. Dabei lernt der Leser neben der Differenzierung verschiedener Coin-Arten, die steuerliche Bedeutung der Übertragung, des Handels und der Aufbewahrung von Coins/Tokens kennen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Buch mit allen wesentlichen Aspekten des Steuerrechts in Liechtenstein beschäftigt und darüber hinaus Einblicke in angrenzende Themengebiete gibt. Besonders zu erwähnen ist dabei die Behandlung steuerrechtlicher Besonderheiten von Blockchain- und FinTech-Unternehmen.

Hinzukommend wird dadurch ein schnelles Nachschlagen und Nachvollziehen ermöglicht, ohne dass der Leser tiefgreifende Steuerkenntnisse besitzen muss. Auch wenn sich das Buch zwar hauptsächlich an angehende Unternehmer in Liechtenstein richtet, beinhaltet es auch Informationen, die für diejenigen interessant sind, die mehr über das Leben in Liechtenstein und das Land selbst erfahren möchten.

Der Leser wird in der Lektüre auf tiefer Ebene abgeholt und bekommt einzelne Sachverhalte mit der Unterstützung von Beispielen veranschaulicht. Es ist dementsprechend zu bemerken, dass sich die Lektüre durch die strukturierte Gliederung, die kurzen, treffenden und leicht verständlichen Erklärungen, sowie die Verwendung von Beispielen, hervorragend lesen und verstehen lässt. Die deutsche Ausgabe des Buchs Das liechtensteinische Steuerrecht kann auf der Webseite des Verlags gekauft werden: Springer Verlag’s Website.