Die Aussage, dass eine wachsende Zahl an institutionellen Investoren bereits in Kryptowährungen investiert hat, wird niemanden verwundern. Um welche Institutionen handelt es sich dabei jedoch? Diese Frage ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die Tragweite dieser Aussage richtig einzuordnen, denn der Begriff “Institutionelle Investoren” hat eine sehr weite Spannbreite.
Verschiedene Typen von professionellen Anlegern haben auf diese Umfrage geantwortet, darunter Trusts/Stiftungen, kleine Vermögensverwalter (weniger als 100 Mio. EUR), mittlere Vermögensverwalter (zwischen 100 Mio. und 1 Mrd. EUR), große Vermögensverwalter (über 1 Mrd. EUR), Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, vermögende Privatpersonen, Family Offices und Banken. Die Mehrheit der Befragten sind kleine Vermögensverwalter und vermögende Privatpersonen, die beide etwa 32 %
der gesamten Befragten ausmachen.
Kleinere Vermögensverwalter wie Family Offices und Boutique-Vermögensverwaltungsgesellschaften investieren den Umfrageergebnissen zufolge mit größerer Wahrscheinlichkeit in digitale Vermögenswerte als größere Finanzdienstleister wie Banken und Pensionsfonds. Alle 14 der kleinen Vermögensverwalter und Family Offices antworteten, dass sie bereits digitale Vermögenswerte besitzen oder planen, diese in Zukunft zu besitzen. Im Vergleich dazu ist dies bei null der beiden Pensionsfonds, einer der drei Versicherungsgesellschaften und zwei der sechs befragten Banken der Fall.
Frage: Welche Art von Investor ist ihr Unternehmen?
Prozentsatz jeder Anlegergruppe, die digitale Vermögenswerte besitzt oder besitzen möchte
Vorhandene Infrastruktur nutzen oder mit einem Broker zusammenarbeiten?
Viele Banken gaben an, dass sie ihren Kunden die Möglichkeit bieten möchten, digitale Vermögenswerte zu kaufen und zu verkaufen; die Entscheidung, die von den leitenden Führungskräften getroffen werden muss, ist jedoch, ob sie ihre interne Infrastruktur aufbauen oder den Handel und die Verwahrung an einen externen Broker oder eine Börse auslagern wollen.
So wurde beispielsweise der Schweizer Gigant im Bereich der Core Banking Systeme , Avaloq, von den Befragten mehrfach erwähnt. Avaloq bietet Handels- und Verwahrungslösungen für Investitionen in digitale Vermögenswerte an. Wenn eine Bank das Modul für digitale Vermögenswerte von Avaloq kauft, könnte die Möglichkeit, in digitale Vermögenswerte zu investieren, auf den gesamten Kundenstamm der Bank ausgedehnt werden, und Privatkunden könnten sogar über ihre E-Banking- und Mobile-Banking-Apps kaufen und verkaufen. Die
Banken sagten jedoch, dass sie zögerten, Software-Lösungen zu kaufen, um ihren Kunden Investitionen
in digitale Vermögenswerte zugänglich zu machen. Die Infrastruktur und Dienstleistungen gelten noch immer als zu teuer. Vor allem Verwahrungslösungen sind vergleichsweise teuer. Als Hauptgrund dafür wird ein mangelnder Wettbewerb vermutet. Die Banken müssten eine beträchtliche Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten von ihren Kunden haben, um die Kosten zu rechtfertigen. Der Einstieg mehrerer traditioneller Akteure in die Branche der digitalen Vermögenswerte, sollte die Preise in dieser Hinsicht sinken lassen.
Für Investoren in Kryptowährungen sind Informationen von sehr großer Bedeutung. Aufgrund der spekulativen Natur dieses Sektors ist eine Abwägung des Risikos nur dann hinreichend möglich, wenn ein Projekt von allen Seiten beleuchtet wurde. Diese Expertise müssen sich viele Institutionen noch aneignen. Im nächsten Beitrag dieser Reihe wollen wir diesen Vorgang einmal näher beleuchten.
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem über 70 Seiten umfassenden Forschungsbericht Discovering Institutional Demand for Digital Assets, der vom Crypto Research Report und Cointelegraph Consulting mitherausgegeben wird. Der Bericht wurde von acht Autoren erstellt und von SIX Digital Exchange, BlockFi, Bitmain, Blocksize Capital und Nexo unterstützt.