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In Case You Were Sleeping: Iran, Gold und ein kleiner Bitcoin-Boom

Vergleich des Bitcoin-Handelsvolumens Anfang 2019 und Anfang 2020

Key Takeaways

  • Der Preis von Bitcoin stieg nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani – genau wie Gold. Die Korrelation der beiden Assets ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Das wirft die Frage auf, ob Bitcoin als digitales Gold in die 2020er-Jahre startet.
  • Für das Jahr 2020 sind folgende Ereignisse und Trends zu erwarten:
    • Bitcoin wird stärker als Safe-Haven und als Fluchtwährung gesehen
    • Das Halving im Mai steht kurz bevor. Kommt der Preissprung?
  • Libra steckt in der Krise – springen Zentralbanken mit eigenen Währungen ein?

Erarbeitet sich Bitcoin gerade den Status als Safe Haven, als digitales Gold? Einiges spricht dafür, so liefert die Iran-Krise interessante Hinweise. Das Halving im Mai könnte auch helfen.

Bitcoin und der Iran-Konflikt

„Glück in der Krise? Iran-Konflikt könnte Bull Run (auf Bitcoin) triggern.“  

BTC-ECHO

Plötzlich machte der Bitcoin-Preis einen Sprung. Und dann noch einen. Schuld war die gezielte Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani am 3. Jänner 2020 durch die USA. Den zweiten Sprung machte der Bitcoin-Preis dann beim iranischen Gegenschlag gegen westliche Militärbasen im Irak. Zweimal hielt die Welt den Atem an. Zweimal schoss Bitcoin gemeinsam mit Gold nach oben. Und zweimal sah alles so aus, als ob in diesen beiden Momenten ein neuer „Safe Haven” geboren wurde. Ist Bitcoin also wirklich das neue, das digitale Gold?

Die Korrelation zwischen den beiden Assets war selten so hoch wie Anfang 2020. Einige Analysten sehen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem glänzenden Metall und der digitalen Münze. Andere mahnen zur Geduld. Ein Event macht noch keinen „Safe Haven“. Und wieder andere verweisen auf den langfristigen Abwärtstrend des Bitcoin-Preises und darauf, dass beim Level von 7000 USD ohnehin eine Reaktion nach oben zu erwarten war  – Iran hin oder her.

Aber die wachsenden Spannungen zwischen Washington und Teheran sind auch eine Bitcoin-Story. Es war nicht das erste Mal, dass die Kryptowährung sensibel auf ein politisches Ereignis reagiert hat, und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Auch der Vergleich mit Gold ist zulässig: Denn in der täglichen Praxis der Iraner (oder der Venezolaner vor ihnen) spielen Gold und Bitcoin eine sehr ähnliche Rolle. Und Bitcoin ist nicht erst mit der aktuellen Zuspitzung der Lage im Iran angekommen. Kryptowährungen gehören dort längst zum Alltag.

Über seine Erfahrungen im Iran schreibt der Europäer Brian O’Hagan:

„Iran streicht vier Nullen bei Landeswährung.“  

Handelsblatt.com

„Menschen, die Ersparnisse in Rials besitzen, sehen ihre Kaufkraft jeden Tag schwinden. Sie suchen nach Möglichkeiten, ihren Reichtum zu schützen, und finden eine Zuflucht für das wenige Geld, das sie haben. Sie suchen nach Wertspeichern, um den wirtschaftlichen Zusammenbruch zu überleben: Dollar oder Gold. Die Menschen im Iran wenden sich zunehmend auch Kryptowährungen zu, um sich vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch zu schützen und der finanziellen Repression zu entgehen. Und die Regierung merkt das.“[1]

Grafik 1: Inflationsrate Iran

Inflationsrate Iran

Quelle: Reuters Eikon, tradingeconomics.com, Incrementum AG

Die US-Sanktionen erschweren iranischen Firmen und Privatpersonen schon seit Jahren den Handel mit dem Ausland. Dazu kommt eine hohe Inflation im Land, die die Kaufkraft der Iraner negativ beeinflusst. Perfekte Bedingungen für die breite Einführung von Bitcoin, was wir auch in Venezuela beobachten konnten. Eine weitere Parallele: Dank der extrem niedrigen Energiekosten ist das Mining in diesen Ländern deutlich günstiger als anderswo.

Was die offizielle Seite betrifft, zeigt sich der Iran sehr ambivalent. Das ist verständlich. Einerseits kann Bitcoin dabei helfen, die US-Sanktionen zu umgehen. Andererseits bedeutet das auch, dass die Bevölkerung einen Weg hat, Geld außer Landes zu schaffen. Das führt dann zu Auswüchsen wie einem deutlich überhöhten Bitcoin-Preis innerhalb des Irans. Im September 2018 gab es Berichte über einen iranischen Bitcoin-Kurs von fast 26.000 USD.[2]

„Nun fordert der iranische Präsident Hassan Rouhani eine Kryptowährung für die gesamte muslimische Welt, um sich weniger abhängig vom US-Dollar zu machen.“

Cryptomonday.de

Wie China und andere US-Antagonisten hat das iranische Regime große Angst vor einer Kapitalflucht. Man hat den Banken des Landes daher verboten, sich im Kryptogeschäft zu betätigen. Beim Mining ist man pragmatischer. Die Industrie ist inzwischen anerkannt und es kann nicht einmal ausgeschlossen werden, dass das Regime selbst hier aktiv ist, um seine leeren Kassen etwas auf zu füllen.[3] Gleichzeitig arbeitet der Iran an einer staatlichen Kryptowährung genauso wie Venezuela und China. Dazu später mehr.

Und nicht nur Teheran nimmt das Thema erst auch Washington. Ende 2018 wurden die Iran-Sanktionen erstmals auf die Bitcoin-Wallets zweier Individuen ausgeweitet.[4] Selbst die New York Times war schon im Iran, um die dortigen Bitcoin-Minen zu besuchen: „Irans Wirtschaft wurde durch Bankensanktionen behindert, die ausländische Unternehmen effektiv daran hindern, im Land Geschäfte zu machen. Aber Transaktionen mit Bitcoin, die schwer nachzuvollziehen sind, könnten es den Iranern ermöglichen, internationale Zahlungen zu tätigen und gleichzeitig die amerikanischen Sanktionen für Banken zu umgehen.“[5]

„Bitcoin wird zum sicheren Hafen.“  

Finanz und Wirtschaft.ch

Das bringt uns zu den drei Megatrends für 2020:

  • Bitcoin wird stärker als Safe Haven und Fluchtwährung gesehen werden und immer öfter mit Gold verglichen.
  • Das Halving wird massive Aufmerksamkeit bringen aber nicht automatisch höhere Preise.
  • Während Facebooks Libra-Projekt immer mehr Probleme bekommt, werden einige Zentralbanken staatliche Kryptowährungen lancieren.

Bitcoin als Safe Haven und Freund von Gold

In den ersten Tagen des Jahres konnte sich das Volumen an den Bitcoin-Märkten binnen einer Woche verdoppeln. Mitten in einem andauernden Bärenmarkt sahen Anleger und Fans einen Silberstreif am Horizont. Rund um die Eskalation der Spannungen zwischen dem Iran und den USA wurde Bitcoin als Safe-Haven-Asset gehandelt. Es ging mit Gold nach oben, die Korrelation war so stark wie seit Jahren nicht. Auch die Stimmung am Bitcoin-Markt hat sich dadurch verbessert, das Sentiment war nicht mehr schlecht, sondern neutral.[6]

Grafik 2: Vergleich des Bitcoin-Handelsvolumens Anfang 2019 und Anfang 2020

Vergleich des Bitcoin-Handelsvolumens Anfang 2019 und Anfang 2020

Quelle: coinmarketcap.com, Incrementum AG

Die meisten Analysten sind sich aber einig, dass eine einmalige Marktreaktion nicht ausreicht, um den Safe-Haven Status von Bitcoin zu validieren. Die Safe-Haven-Story muss noch weiteren Überprüfungen standhalten – und der vorherrschende langfristige Abwärtstrend wurde noch nicht gebrochen. Ein Analyst glaubt die Iran-Story überhaupt nicht und spricht von einer technisch bedingten Rallye.[7]

Wie dem auch sei, Vergleiche zwischen Bitcoin und Gold werden wir jetzt häufiger hören. Selbst Analysten von Bloomberg sehen in Gold sogar einen Proxy für den Bitcoin-Preis, weil sich die Assets so sehr ähneln. Beide sind knapp und eignen sich vor allem für die Wertspeicherung. Bitcoin hat den Vorteil des einfacheren Transports und dominiert in der digitalen Welt. Gold hat den Vorteil einer Geschichte, die über mehrere tausend Jahre geht und dominiert in der realen Welt. Mehr zu den Ähnlichkeiten und Unterschieden erfahren Sie im Artikel „Streitgespräch Gold vs. Bitcoin“ in dieser Ausgabe.

Bloomberg lässt im gleichen Atemzug übrigens kein gutes Haar an Altcoins, deren Marktanteil weiter stagniert: „Die Tatsache, dass ein Wertspeicher mit festem Angebot und zunehmender Akzeptanz mit größerer Wahrscheinlichkeit an Wert gewinnen wird, wird Bitcoin auch im Jahr 2020 unterstützen. Wir erwarten, dass die Bewegungen des Goldes ein Proxy für Bitcoin bleiben werden. Der breitere Krypto-Markt ist von einer Umkehr der parabolischen Rallye von 2017 bedroht und hängt von der Entwicklung von Bitcoin ab, um Auftrieb zu erhalten. Unser Takeaway ist unkompliziert: Bitcoin gewinnt das Adoptionsrennen, insbesondere als Wertaufbewahrungsmittel in einem Umfeld, das unabhängige Quasi-Währungen begünstigt.“[8]

Grafik 3: Die Bitcoin Dominanz im Vergleich zu Altcoins über die Zeit

Die Bitcoin Dominanz im Vergleich zu Altcoins über die Zeit

Quelle: coinmarketcap.com, Incrementum AG

Anders als Bitcoin selbst, das von seiner Knappheit profitiert, leiden die Altcoins unter einem ständig wachsenden Überangebot bzw. an oftmals nicht erfüllten Versprechen. Wir haben diesen Prozess bereits in unseren vergangenen Crypto Research Reports beleuchtet und sehen keine Änderung des Trends. Der Grund: „Zu viele Krypto-Assets, die um die Adoption konkurrieren, werden unserer Meinung nach die Marktpreise auf breiter Front nach unten verzerrt halten. Eine Zukunft mit steigenden Preisen für den breiten Altcoin-Markt ist unwahrscheinlich, solange das schnell wachsende Angebot nicht eingeschränkt wird bzw. die Use-Cases erfüllt werden. Im Jahr 2019 stieg die Anzahl der auf Coinmarketcap.com gelisteten handelbaren Krypto-Assets um rund 3.000.“[9]

Grafik 4: Anzahl Altcoins über die Zeit

nummer altcoins

Quelle: coinmarketcap.com, Incrementum AG

Bereits in der ersten Woche des Jahres konnte Bitcoin seinen Marktanteil um einen weiteren Prozentpunkt ausweiten, während sowohl Ether als auch XRP um 2,6 Prozent gefallen sind. Bemerkenswerterweise hatte die angespannte Lage im Iran aber einen positiven Effekt auf die anonymen Kryptowährungen Dash und Monero, die ihren Marktanteil um jeweils 15 Prozent ausweiten konnten. In unseren Augen ist das ein Indiz dafür, dass der Kryptosektor auch bei realen Events eine Bedeutung hat, und dass diese Coins nicht nur zu Spekulationszwecken gekauft werden.[10]

Diese Entwicklung, die Erfahrungen aus dem Iran und die Preisbewegungen Anfang 2020, belegen in den Augen der Bloomberg-Analysten deutlich, dass sich Bitcoin am Markt als Wertspeicher etabliert hat. Wieder drängt sich der Vergleich mit dem Gold auf. Anders als viele in der Crypto-Community sehen die Analysten Gold und Bitcoin auch nicht als Feinde, sondern als Freunde: „Der Goldpreis wird im Jahr 2020 weiter steigen und das sollte Bitcoin unserer Meinung nach auch tun. Die digitale Version des Metalls ist dabei, den schnellen Preisanstieg seiner Jugend zu konsolidieren. Bitcoins immer stärkeres inverses Verhältnis zum US-Dollar zeigt den Reifeprozess der neuen Quasi-Währung hin zu einer digitalen Version von Gold.“[11]

„Die (Peterson) -Korrelation zwischen Gold und BTC stieg auf 0,217, zuletzt gesehen im Oktober 2016.“ Coin News Telegraph.com

Die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold befand sich bereits seit Beginn 2019 in einem Aufwärtstrend und erreichte den Analysten von Arcane Research zufolge im Jänner 2020 jenen Höchststand, der zuletzt im Sommer 2016 zu beobachten war.[12]

Es gibt aber noch eine weitere Korrelation, die Bitcoin-Anlegern weniger Freude machen dürfte als jene mit Gold. Die Rede ist von Tether. Gleich zwei Studien sind in den vergangenen Monaten zu dem Schluss gekommen, dass der Bitcoin-Preis zumindest in der Vergangenheit sehr stark von der Entwicklung der Geldmenge der USD-Stablecoin abhängig war.[13]

Besonders drastisch sind die Vorwürfe der beiden US-Forscher John Griffin (University of Texas) und Amin Shams (Ohio State University). Sie haben einen Artikel verfasst, der beweisen soll, dass hinter dem gewaltigen Preisanstieg Ende 2017 nur Tether und die Börse Bitfinex gesteckt sind. Mit anderen Worten: Es hat sich um eine gewaltige Manipulation gehandelt. Griffin sagte zu Bloomberg: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass anstelle von Tausenden von Investoren, die den Preis von Bitcoin bewegen, nur ein einziger großer Investor vorhanden war. In einigen Jahren werden die Menschen überrascht sein, wenn sie erfahren, dass Investoren Milliarden an Menschen übergeben haben, die sie nicht kannten und die kaum beaufsichtigt wurden.“ Tether und Bitfinex bestreiten die Vorwürfe kategorisch.[14] Nun ist die Kontroverse rund um Tether keineswegs neu. Wir haben bereits mehrmals darüber berichtet und führen die Studie und die Vorwürfe hier der Vollständigkeit halber an. Eine Überprüfung der Vorwürfe war für uns bis zum Redaktionsschluss nicht möglich.

Das Halving als große Non-Story?

Eine weitere Story, die Bitcoin begleitet und heuer akut werden wird, ist die des Halvings. Bloomberg hat zu dem Event, das im Mai 2020 anstehen dürfte, Stimmen eingeholt. Das Fazit: Manche erhoffen sich Preisanstiege, andere halten das Halving für eingepreist und wieder andere sehen darin am ehesten eine Möglichkeit, über Bitcoin aufzuklären. Wir sind jedenfalls in diesem dritten Lager zu finden. Dass wir überhaupt wissen, dass die Zufuhr an frischen Coins heuer gedrosselt wird, ist ein großer Sieg für die Transparenz von Bitcoin. Genauere Informationen zum Halving finden Sie im Kapitel „Das „Plan B“-Modell: Heiliger Gral der Bitcoin Bewertung?“.

Wenn man sich die Kursentwicklungen im Kontext der vergangenen Halvings ansieht, versteht man schnell, warum sich viele Enthusiasten auf 2020 freuen: „Bei einem Halving werden Bitcoin ‚rewards‘ an die so genannten ‚Miner‘, die das Netzwerk am Laufen halten, um die Hälfte reduziert, und verknappen daher das künftige Angebot neuer Coins. Bei den vorherigen Halvings stieg der Preis im Jahr 2012 um etwa 8.000% und in den 18 Monaten nach dem Halving im Jahr 2016 um etwa 2.000%, so die von Bloomberg erhobenen Daten.“[15]

Nun hat Bitcoin inzwischen einen Markt für Optionen. Seit Januar 2020 handeln erstmals börsengelistete Optionen an einer anerkannten, hochregulierten Derivatebörse (CME). Aber auch andere OTC Optionsmärkte existieren. Und da ist für den Mai noch keine erhöhte Volatilität zu sehen. Ist also alles eingepreist? Was sagen die Profis?

„Im Gegensatz zu den meisten Bitcoinern sehe ich das Halving nicht besonders bullish. Ich bin der Ansicht, dass die meisten Leute mit einer Bitcoin-Position verstehen, dass das Angebot begrenzt ist, also sollte die Änderung keinen Unterschied machen. Außerdem ist das Halving perfekt vorhersehbar, so dass ich kaum glauben kann, dass das einen Informationsschock darstellt. Das Angebot von Bitcoin wird seit Jänner 2009 verstanden und folgt seither dem vorgeschriebenen Plan.“

Nic Carter, Mitbegründer von Coin Metrics in Boston

„Da Bitcoin oft durch Momentum beeinflusst wird und das Halving eine Transformation der Kryptowährung darstellt, würde ich schätzen, dass es einen positiven Einfluss auf den Preis haben wird.“

Dave Balter, CEO von Flipside Crypto

„Viele Marktteilnehmer haben sich die Frage gestellt, ob das Halving eingepreist ist? Das ist die falsche Art und Weise, die Frage zu stellen. Ein kleiner Promillesatz der Welt besitzt derzeit Bitcoin. Diejenigen, die derzeit Bitcoin besitzen, verstehen, dass das neu ausgegebene Angebot von Bitcoin alle vier Jahre halbiert wird. Das ist wahrscheinlich ein wichtiger Grund, warum sie es besitzen wegen der nachweisbaren Knappheit von Bitcoin. Unter den vielen Milliarden Menschen auf der Welt, die Bitcoin nicht besitzen, verstehen nur wenige dieses nachweisbare Knappheitsmerkmal. Für diese Milliarden kann es also nicht eingepreist werden. In dem Maße, in dem diese Milliarden Menschen Bitcoin in der Zukunft entdecken und sich entscheiden, etwas davon zu kaufen, wird es weniger neue verfügbare Coins geben, um die gestiegene Nachfrage nach Bitcoin zu befriedigen.“

Travis Kling, Gründer des Hedge-Fonds Ikigai Asset Management, Los Angeles

Wir finden die Perspektive von Kling besonders interessant. Wie kann man von einem effizienten Markt ausgehen, wenn der Markt bisher nur so wenige Teilnehmer hat? Das Halving wird den Medien in jedem Fall die Möglichkeit geben, auf die positiven Seiten von Bitcoin hinzuweisen und die Funktionsweise der Ur-Kryptowährung noch einmal genau zu erläutern. Das könnte das Bitcoin-als-Safe-Haven-Narrativ zusätzlich stärken und die Altcoins weiter schwächen.

Es wäre aber auch der perfekte Zeitpunkt für einen staatlichen Akteur, um das Feld der Kryptowährungen zu betreten. Auch wenn das mit Bitcoin an sich nicht viel zu tun hat. Oder?

Die Zentralbanken kommen

„Die Vorbereitung für die e-Krone ist weit fortgeschritten.“  

BusinessInsider.de

Wer die Bemühungen der Zentralbanken im Krypto-Bereich klein redet, könnte wichtige Punkte übersehen. Es stimmt zwar: Weder China noch die Eurozone oder Schweden planen eine echte Konkurrenz zu Bitcoin. Ihre digitalen Währungen werden eben das sein: Währungen und keine digitalen Wertspeicher. Staatliche Kryptowährungen, die auch staatliche Überwachung ermöglichen, könnten manche User sogar in die Arme von Bitcoin, Dash und Monero treiben, die zumindest teilweise Anonymität garantieren. Aber:

„Die Politik versucht, diesen Wettbewerbsvorteil für nichtstaatliche digitale Währungen zu zerstören, indem sie diese weniger sicher macht. Die Regierungen investieren stark in eine Technologie, die eines Tages theoretisch die Public-Key-Kryptographie, auf der Bitcoin basiert, knacken könnte: Quantencomputer. Die Trump-Regierung hat 1,2 Milliarden USD für dieses Vorhaben bereitgestellt. Auch China ist aktiv.“[16]

Besonders perfide geht China vor. Im November 2019 sorgte Staatspräsident Xi sogar für einen 30-prozentigen Anstieg der Bitcoin-Kurse, weil er positiv über die Blockchain gesprochen und das staatliche Interesse an der Technologie bekundet hatte:

“Die Ironie ist auffällig, wenn man die anarchischen Ursprünge von Bitcoin betrachtet. Die Zukunft des digitalen Geldes wird zunehmend von nationalen Regierungen gestaltet. Die Politiker stehen unter dem Druck, den elektronischen Zahlungsverkehr effizienter zu gestalten, die Bedrohung ihrer Souveränität durch Kryptowährungen zu neutralisieren und gegen illegale Geldströme vorzugehen. Nichts davon ist eine gute Nachricht für die wahren Jünger der Blockchain.“[17]

Chinesische Medien berichten indes, dass die staatliche Kryptowährung fast fertig ist. Wie genau dieser digitale Yuan aussehen soll und wann er starten soll, ist allerdings weiterhin unklar. Berichten zufolge arbeitet China bereits seit 2014 an dem Projekt. Die Währung soll wie jene in Papierform über die Geschäftsbanken in Umlauf gebracht werden. Nutzer können dann bei diesen Banken Konten anlegen und den Krypto-Yuan nutzen. Erste Pilotprojekte sollen in Shenzhen und Suzhou starten.[18]

„Die Schweiz kann Libra in der vorliegenden Form nicht bewilligen.“  

Bundesrat Ueli Maurer

Es ist eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet Mark Zuckerberg vor genau dieser Entwicklung gewarnt hat. Wenn sich der Westen nicht offen zeigt für neue Blockchain-Projekte wie seine Libra-Coin, werde China auf diesem Gebiet die Vorreiterrolle einnehmen, so Zuckerberg vor dem US-Kongress: „China arbeitet mit Hochdruck daran, in den kommenden Monaten eine ähnliche Idee umzusetzen. Wir können nicht hier sitzen und davon ausgehen, dass Amerika, weil es heute führend ist, immer führend sein wird, wenn wir nicht innovativ sind.“[19]

Zuckerberg sieht Libra als westliches Gegenstück zu Chinas Plänen, wo die Kryptowährung mit der engmaschigen Überwachung der Bevölkerung kombiniert werden soll. Aber Libra wird im Westen stark behindert. Die Skepsis ist in den USA und in Europa sehr groß. Zuletzt hat sich auch die Schweiz dem Druck gebeugt. Libra werde auf absehbare Zeit keine Bewilligung erhalten, das Hauptquartier seines Konsortiums in der Schweiz aufzuschlagen, so die Regierung. Der Status des Projekts ist offen, seine Zukunft weiter ungewiss.[20] Zuletzt sind einige der wichtigsten Unterstützer abgesprungen: Mastercard, Visa, E-Bay und Stripe.[21]

Gleichzeitig arbeiten aber laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) fast drei Viertel aller internationalen Zentralbanken an irgendeiner Form von Digitalwährung.[22] Aber: Erst fünf Projekte sind in der Pilotphase. Dass übermorgen ein digitaler Euro oder das digitale Pfund eingeführt werden, ist höchst unwahrscheinlich. Zwar haben einzelne Länder in Europa wie etwa Schweden bereits große Schritte am Weg in die bargeldlose Gesellschaft getan und sind deswegen an einer staatlichen Kryptowährung sehr interessiert. Aber auch die so genannte „E-Krona“ lässt weiter auf sich warten.

In der EU setzt man bisher auf die Weiterentwicklung der bestehenden Systeme. Diese seien für den vorliegenden Use-Case auch besser geeignet, so das Fazit. Es gibt aber ein gemeinsames Krypto-Projekt, das die EZB mit der Bank of Japan betreibt: „Projekt Stella“. Als Einzelstaat will sich Frankreich besonders prominent positionieren und 2020 eine Digitalwährung „testen“. Mehr wird daraus aber kaum werden, denn Frankreich darf als Euro-Mitglied keine eigene Währung einführen.[23] Auch der deutsche Bankenverband hat sich in einem Positionspapier Ende Oktober für eine europäische Digitalwährung ausgesprochen.

Innerhalb der BIZ wird ebenfalls ein Franzose das digitale Zepter führen: Der ehemalige EZB-Mitarbeiter Benoît Cœuré leitet eine neue Abteilung, die öffentliche Alternativen zu Projekten wie Libra entwickeln soll. „Die erste Aufgabe von Herrn Cœuré, der im Jänner seine Stelle antritt und eine fünfjährige Amtszeit absolvieren wird, wird darin bestehen, in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalbank eine digitale Zentralbankwährung für den Großhandel zwischen den Banken zu schaffen, die durch die so genannte Distributed-Ledger-Technologie (DLT) abgesichert ist.“[24] Und die EZB will sich Pläne für einen digitalen Euro zurecht legen, wenn der private Sektor es nicht schafft, internationale Überweisungen günstiger und schneller durchzuführen.[25]

Fazit

„Facebook hat 2,4 Milliarden aktive Nutzer. Und es plant eine eigene Digitalwährung namens Libra. Politiker in Europa – auch Deutschlands Finanzminister – fürchten um ihre Währungsmacht.“  

Zeit.de

Bei den Bemühungen der Zentralbanken zeigt sich eines sehr deutlich: Aus einer ökonomischen Perspektive geht es nicht um Bitcoin. Es geht um die Gefahr des Verlustes des Währungsmonopoles, die von Libra ausgeht. Es geht um die Möglichkeiten, bei der Bargeldlogistik zu sparen. Und es geht leider um die Überwachung der Bürger.

Vor diesem Hintergrund sollte Bitcoin eigentlich fruchtbaren Boden finden, auf dem ein neuer Bullenmarkt gedeihen kann. Die Erzählung von Bitcoin als Wertspeicher, als „digitales Gold“, wird mit jeder Krise glaubwürdiger. Sie ist auch simpler und besser verdaulich für die breiten Massen als der Hype um die Blockchain, aus dem außer Bitcoin selbst noch nicht viel Brauchbares hervorgegangen ist.

Die Kombination dieser Faktoren sollte Bitcoin eigentlich ein gutes Jahr bescheren. Auch wenn wir natürlich nicht wissen, wann genau der preisliche Abwärtstrend wirklich vorbei ist. In den Tagen nach der kurzen Iran-Krise, als der Goldpreis längst wieder am Weg nach unten war, ging es für den Bitcoin-Preis jedenfalls weiter nach oben. Ein Lebenszeichen, wenn man so will. Von einem Markt, der immer noch in seinen Kinderschuhen steckt. Das darf man nicht vergessen. Just rund um den letzten Sprung auf über 9.000 USD pro Bitcoin berichtete das öffentliche Fernsehen in Deutschland über die Einführung von Bitcoin-Optionen bei der Börse CME, sogar mit einem positiven Unterton. „Bitcoin erreicht den Mainstream“, lautet die Schlagzeile.[26] Wir teilen diese Meinung. Schon lange.


[1] https://hackernoon.com/how-donald-trump-is-helping-bitcoin-grow-in-iran-331ee7445bd8

[2] https://hackernoon.com/why-is-bitcoin-trading-at-a-253-premium-price-in-iran-45f9a2f30017

[3] https://www.aljazeera.com/ajimpact/iran-government-recognises-cryptocurrency-mining-caveat-190804193912792.html

[4] https://home.treasury.gov/news/press-releases/sm556

[5] https://www.nytimes.com/2019/01/29/world/middleeast/bitcoin-iran-sanctions.html

[6] Arcane Research Weekly Update 2/2020

[7] https://www.ccn.com/bitcoin-price-bounce-has-nothing-to-do-with-iran-situation/

[8] Bloomberg Crypto Outlook – January 2020 Edition

[9] Bloomberg Crypto Outlook – January 2020 Edition

[10] Arcane Research Weekly Update 2/2020

[11] Bloomberg Crypto Outlook – January 2020 Edition

[12] Arcane Research Weekly Update 2/2020

[13] https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-10-03/bitcoin-gains-correlate-with-tether-issuance-researcher-says?srnd=technology-vp

[14] https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-11-04/lone-bitcoin-whale-likely-fueled-2017-price-surge-study-says

[15] https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-01-08/bitcoin-halvening-isn-t-until-may-but-nothing-else-matters-now?srnd=cryptocurrencies

[16] https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-11-04/bitcoin-s-government-enemies-will-have-their-sweet-revenge

[17] https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-11-04/bitcoin-s-government-enemies-will-have-their-sweet-revenge

[18] https://www.theblockcrypto.com/linked/52616/chinas-central-bank-says-it-has-completed-top-level-design-of-digital-currency

[19] https://cointelegraph.com/news/libra-could-serve-as-counter-to-chinese-digital-currency-says-zuckerberg

[20] https://www.nzz.ch/schweiz/bundesrat-maurer-libra-hat-derzeit-keine-chance-auf-bewilligung-ld.1530913

[21] https://www.ft.com/content/a3e952dc-ec5c-11e9-85f4-d00e5018f061

[22] https://www.ledgerinsights.com/bis-70-percent-central-bank-digital-currency-cbdc/

[23] https://www.derstandard.at/story/2000111883615/frankreich-will-ab-2020-digitalwaehrung-testen

[24] https://www.ft.com/content/c7739de6-03e7-11ea-a984-fbbacad9e7dd?sharetype=blocked

[25] https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-12-04/ecb-says-own-digital-euro-may-be-answer-if-payment-efforts-fail?srnd=premium-europe

[26] https://boerse.ard.de/anlageformen/kryptowaehrungen/bitcoin-erreicht-den-mainstream100.html

Crypto-Anlagen bei Julius Bär – Tradition trifft Innovation

Crypto Investments at Julius Baer Tradition meets Innovation

Julius Bär ist einer der führenden Schweizer Wealth-Manager mit Fokus auf persönlicher Beratung von vermögenden Privatkunden. Es handelt sich bei diesem Vermögensverwalter also um pure play „Ultra / High Net Worth Individual (HNWI)“ Beratung – nun auch für digitale Assets.

Das letzte Kundensegment der vermögenden Privatkunden ist seit einigen Jahren eine große Zielgruppe im Cryptobereich. Unterschiedliche Produkte werden von Asset Managern wie Vontobel Bank, AMUN oder GenTwo angeboten.

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, in Kryptowährungen zu investieren. Professionelle und akkreditierte Investoren scheinen allerdings nicht in der Lage zu sein, diese Möglichkeiten wahrzunehmen, oder sie haben kein Interesse an ihnen. Der rentabelste unter den regulierten Alternativen Investmentfonds (AIF) im Bereich der Kryptowährungen ist der Systematic Distributed Ledger Technology Fund der CAIAC Fund Management AG aus Liechtenstein, die von der Crypto Finance AG beraten wird. Dieser verzeichnete seit seiner Gründung im März 2019 ein Wachstum von über 100%. Trotz dieser außerordentlichen Rendite hat es der Fonds bisher nur geschafft, 14,36 Millionen Euro an Vermögenswerten anzuziehen

In der Pressemitteilung vom 21. Januar 2020 von Julius Bär heißt es:

„Jetzt ermöglicht Julius Bär ihren Kunden Zugang zu verschiedenen Lösungen zur Aufbewahrung und Transaktion digitaler Vermögenswerte, um einer steigenden Nachfrage gerecht zu werden“

Die Abdeckung ihrer Mandate mit dem Beratungsgeschäft erhöhte Julius Bär von 24% im Jahr 2013 auf 52% im Jahr 2019 und plant in der Zukunft eine Quote von über 70%. Im Gegenzug soll der Anteil von selbst gehandelten Ordern oder ausschließlicher Ausführung reduziert werden.

Die Umstellung auf mehr Beratungsdienstleistung („Advisory“) geht einher mit einem Ausbau der Beratung in alternative Anlageklassen. Per Ende Dezember 2018 war der Anteil der investierten Vermögen in alternative Anlagen, in die auch Crypto Assets fallen sollten, bei nur 1%.

Julius Bär

Quelle: JuliusBaer.com, Aufteilung des Gesamtvermögens von ca. CHF 400 Mrd. nach Anlageklasse per 31.12.2018

Jedoch gehört diese Zielgruppe nicht zu den sogenannten „Digital Natives“ (welche mit Smartphones und dem Internet aufgewachsen sind) oder gar „Decentralised Natives“ (welche zentralen Institutionen insbesondere nach der Finanzkrise skeptisch gegenüber stehen). Diese Zielgruppe ist im Gegensatz zu den Millennials nicht tech-savvy und hat oft auch kein Interesse sich mit der Blockchain-Technologie auseinanderzusetzen. Außerdem besteht auch kein großer Vertrauensverlust in zentrale Institutionen mit denen sie aufgewachsen sind und die ihnen vermeintliche Sicherheit geben.

Im Gegenteil, bei dieser Zielgruppe herrscht noch ein hohes Vertrauen in langjährige Investmenterfahrung und etablierte Häuser wie Julius Bär vor. Wenn ein HNWI jetzt die Möglichkeit hat auf einfache Art und Weise in seine Portfolioallokation eine komplett neue Anlageklasse mit attraktiven Renditen zu integrieren, bietet das für den Kunden sogar viele Vorteile:

  • Langjähriges Vertrauen in Vermögensverwalter durch bestehende Kundenbeziehung
  • Kein neuer KYC Prozess nötig (wie bei neuem Anbieter wie z.B. Grayscale)
  • Keine Verantwortung bzgl. Private Keys von Crypto Assets
  • Diversifikation innerhalb von bestehendem Gesamtportfolio
  • Monatliche Analyse von Gesamtrisiko- und Rendite-Kennzahlen durch Vermögensverwalter
  • Kein technisches Know-How (über Blockchain, Hashfunktion etc.) für Investition nötig
  • Ansprechpartner zu digitalen Assets über Vermögensverwalter verfügbar
  • Liquidität der Assets aufgrund der Kooperation von Julius Bär mit Seba Bank

Nicht nur der Kunde, sondern auch der Vermögensverwalter kann von diesem neuen Angebot profitieren, da er im Vergleich zu neuen Anbietern im Markt bereits auf eine bestehende und vor allem vermögende Kundenbasis zurückgreifen kann. Er hat somit weniger Akquise-  und Marketingkosten und lockt durch das Angebot digitaler Assets möglicherweise sogar Neukunden aus diesem Segment an. Als traditioneller Vermögensverwalter kann diese Erweiterung des Angebots von traditionellen zu digitalen Assets daher eine große Opportunität für Julius Bär darstellen.

Die Zusammenarbeit mit der SEBA Bank AG, welche in der Schweiz unter FINMA lizenziert ist, ist hier von großem Vorteil. SEBA gilt als dynamisches FinTech und zählt seit Gründung im November 2019 zu den Pionieren in der Finanzbranche. Julius Baer profitiert von den folgenden Dienstleistungen der SEBA:

  • Verwahrung von Assets
  • Handel und Liquiditätsmanagement
  • Vermögensverwaltung
  • Transaction Banking
  • Tokenisierung
  • Angebot von Bitcoin, Ether, Litecoin, Stellar und Ethererum Classic

Die aktuelle Zielgruppe liegt bei vermögenden Privatkunden, die sich wenig mit digitalen Themen wie Crypto und der Blockchain-Technologie auskennen. Es besteht die Gefahr, dass dies eine auslaufende Kundengruppe sein kann, wenn die neue Generation der „Digital Natives“ ihr Vermögen selbst verwaltet. Andererseits könnte sich das Angebot der digitalen Assets bei Julius Bär auch für jüngere Investoren durchsetzen, die keine Zeit haben sich mit der Technologie auseinanderzusetzen oder aber generell kein Interesse an der Technologie haben und ausschließlich aus Anlegersicht und aus Rendite- und Diversifikationsgründen an diesem neuen Markt partizipieren möchten.

Ein Monopol auf Kryptozahlungen? Worldline kauft den Hauptkonkurrenten Ingenico und bringt Kryptozahlungen in ein Lebensmittelgeschäft in Ihrer Nähe

Worldline kauft den Hauptkonkurrenten Ingenico und bringt Kryptozahlungen in ein Lebensmittelgeschäft in Ihrer Nähe

Können Kryptowährungen in die Struktur unserer Einkaufsgewohnheiten einverleibt werden? Mit der wachsenden Akzeptanz der Welt für digitale Zahlungen, stehen Kryptowährungen vor einer einzigartigen Gelegenheit, die Art und Weise, wie wir Geld überweisen, zu revolutionieren. Mehrere Unternehmen auf der ganzen Welt sind auf der Suche nach einer perfekten Zahlungslösung für die digitale Zukunft. Zwei Projekte in der DACH-Region stehen jedoch möglicherweise am nächsten am Beginn einer Finanzrevolution. Ob es ihnen gelingt Kryptowährungen auf unsere Kassenzettel einzutragen?

Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Finanzsektors ändert sich die Art und Weise, wie wir Einkäufe machen. Bargeld verliert an Bedeutung, da mobile Bezahlungen den Markt revolutionieren. Tatsächlich wird vorausgesagt, dass mobile Transaktionen bis 2022 nach Debitkarten die zweitbeliebteste Zahlungsmethode sein werden. Experten schätzen, dass der gesamte Transaktionswert digitaler Zahlungen mit einer jährlichen Wachstumsrate von 12% weiter steigen und bis 2023[1] sein Höchstwert von 6,699,201 Mio. USD (6,7 Billionen USD) erreichen wird.

Mehrere Unternehmen entwickeln eine sichere digitale Zahlungsmethode, durch welche Menschen mit digitalen Währungen zahlen können. Sie sind bereit, auf die Bedürfnisse des sich ändernden Marktes einzugehen und die veränderten Kaufgewohnheiten der Menschen zu nutzen. Ihr Ziel ist es ein Tool zu entwickeln, das mühelose Bitcoin- und Ethereum-Transaktionen in zahlreichen Supermärkten und Geschäften unterstützt. Ein wichtiges Projekt dieser Art ist die Zusammenarbeit von Ingenico und Salamantex, die dazu strebt , die Software für verschiedene Arten von Zahlungen in digitaler Währung zu entwickeln.

 Ingenico, ein Experte der reibungslosen Zahlungslösungen, ist seit über 30 Jahren auf dem Markt und hat sich erfolgreich an die sich entwickelnde Finanzlandschaft angepasst. Salamantex wurde 2017 gegründet und widmet sich seitdem der Entwicklung kryptofreundlicher Fintech-Software. Das Projekt von Ingenico und Salamantex soll die Verwendung von Kryptowährungen im Alltag fördern, indem Zahlungen in Bitcoin, Ethereum und Dash in den Supermarktterminals genehmigt werden. Wie funktioniert das? Sie entscheiden, ob Sie bei der Begleichung Ihrer Rechnung mit einer Kryptowährung zahlen möchten. Nachdem Ihre Zahlung autorisiert wurde, wird der Transaktionsbetrag einfach in die bevorzugte Währung der Verkäufer umgerechnet, sobald er auf ihre Konten überwiesen wird.

Die Unternehmen präsentierten das erste POS-Terminal auf der EuroShop 2020 in Düsseldorf. Ihre Zusammenarbeit kombiniert die digitale Begeisterung und den Appetit von Salamantex auf Innovation mit der umfassenden Erfahrung und den sicheren Lösungen von Ingenico. Im Laufe der Jahre hat sich Ingenico den Ruf eines zuverlässigen Terminalherstellers erarbeitet. Weltweit gibt es über 30 Millionen ihrer Terminals. Integriert in die Software von Salamantex, die auch als Mobil- und Webanwendung und Plug-In für Online-Shops fungiert, können sie die brandneue Ära des digitalen Zahlungsverkehrs einleiten, insbesondere in der DACH-Region, in der sie hauptsächlich tätig sind. Laut den neuen Berichten von Statista wird der deutsche digitale Zahlungssektor im Jahr 2020 einen Gesamttransaktionswert von 127,443 Mio. USD (127 Mrd. USD)[2] erzielen, verglichen mit 15.082 Mio. USD (15 Mrd. USD)[3] in Österreich und 20,927 Mio. USD (20 Mrd. USD)[4] in der Schweiz. Diese Zahlen werden voraussichtlich in allen genannten Ländern allmählich steigen, das ist für Ingenico vielversprechend, dessen Terminals sind von allen großen deutschen Zahlungsnetzbetreibern zugelassen.

Da deutsche und österreichische Unternehmen auf dem Weg sind, die Zahlungssysteme in der Europäischen Union zu revolutionieren, unternimmt die Schweiz ihre eigene Mission,  den Schweizer Händlern und Kunden eine Zahlungsoption in Kryptowährung anzubieten. Worldline, der beliebte Finanzdienstleister, und Bitcoin Suisse, das größte Krypto-Unternehmen der Schweiz, gaben bekannt, dass sie zusammenarbeiten werden, um digitale Transaktionen in Kryptowährungen in stationären Geschäften und in Online-Geschäften in der ganzen Schweiz zu ermöglichen. Worldline ist in 30 Ländern tätig und verfügt allein in der Schweiz über 85.000 Zahlungsterminals. Im Jahr 2018 erzielte Worldline mit ihren Zahlungsdiensten einen Umsatz von 2,2 Milliarden US-Dollar.

Der CEO von Bitcoin Suisse, Dr. Arthur Vayloyan, bezeichnete ihre Zusammenarbeit als ”einen weiteren wichtigen Schritt hin zur breiten Akzeptanz von Kryptowährungen” und fügte hinzu, dass ‘’Bitcoin Suisse  stolz darauf ist, als Verarbeiter von Kryptowährungen im Payment Service System von Worldline zu fungieren.’’

Wer wird das Rennen, um die Einführung von Kryptozahlungen in unser lokales Lebensmittelgeschäft gewinnen? Zunächst einmal ist es kein Rennen mehr, da Worldline Ingenico für einen Wert von 8,6 Milliarden US-Dollar kauft. Das Problem bei Kryptozahlungen ist jedoch, dass Benutzer von Kryptowährungen ihre Kryptowährungen nicht ausgeben möchten. Sie glauben, dass der Preis weiter steigen wird, also geben sie nur ihre monatliche Rendite aus dem Setzen oder Ausleihen aus. Diese Infrastruktur wird jedoch künftig von einigen, insbesondere eingefleischten Kryptofans, genutzt.

In diesem Sinne wird das Schweizer Projekt höchstwahrscheinlich zunächst mehr Anklang finden, da die Schweiz zweifellos eines der kryptofreundlichsten Länder der Welt ist. Die Schweizer Stadt Zug akzeptierte Bitcoin als gültige Zahlungsmethode für öffentliche Dienstleistungen im Jahr 2016, als das Vertrauen der Öffentlichkeit in Kryptowährungen viel geringer war. Darüber hinaus hat die Schweizerische Zentralbank einen ehrgeizigen Plan, eine eigene reine digitale Währung einzuführen. Obwohl in Deutschland auf der Verwahrungsseite Fortschritte zu verzeichnen sind, stehen alle Länder der Europäischen Union weiterhin unter dem Druck der European Banking Association, sich von Krypto-Assets fernzuhalten.

Werden Kryptowährungen Menschen überzeugen, sobald sie zu bedeutsamen täglichen Zahlungsmethoden werden? Wessen Projekt wird Geschichte schreiben und wessen Idee wird ins Gras beißen? Was auch immer auf unsere digitalen Königreiche wartet, eines ist sicher: Innovation wird immer einen Weg finden, um wer wir sind und wie wir einkaufen, neu zu definieren.


[1]Siehe Digital Payments worldwide, Statista

[2] Siehe FinTech: Germany, Statista

[3] Siehe FinTech: Austria, Statista

[4] Siehe FinTech: Switzerland, Statista

Verwahrung von Krypto-Vermögenswerten: Was gibt es Neues?

value of bitcoin conference 2020

Wir möchten Daniel Wingen und der „The Value of Bitcoin Conference“ für den Beitrag dieses Kapitels herzlich danken. Daniel ist ein Bitcoin-Forscher für die „The Value of Bitcoin Conference“. Unsere Leser können sich online unter folgendem Link für die nächste Konferenz im Juni 2020 in München anmelden. (https://www.vob-conference.com/).

  • Die Lagerung von digitalen Assets unterscheidet sich deutlich von der Lagerung von Gold, da digitale Assets nur virtuell existieren. Kryptographisch gesicherte digitale Vermögenswerte werden durch einen privaten Schlüssel, der aus einer Folge von Zahlen und Buchstaben besteht, zugänglich und kontrolliert. Lediglich dieser private Schlüssel muss analog sicher abgespeichert werden.
  • Die Selbstverwahrung erfordert ein grundlegendes Verständnis der Technologie hinter der Public-Private-Key-Kryptographie. Die Mechanik der privaten Schlüssel muss verstanden werden, um digitale Werte sicher zu verwahren und Verluste oder Diebstähle zu verhindern.
  • Die fünfte Anti-Geldwäscherichtlinie der EU gibt die weitere Regulierung von digitalen Vermögenswerten vor. Die Mitgliedsstaaten setzen die Richtlinie unterschiedlich um, wobei Deutschland bei der Erteilung einer Krypto-Verwahrungs-Lizenz eine Vorreiterrolle einnimmt.

In der Ausgabe des Crypto Research Report vom Januar 2019 haben wir ausführlich über die Verwahrung von Krypto-Währungen auf institutioneller Ebene berichtet. Wir interviewten drei Firmen, die in diesem Bereich tätig sind, namentlich die Crypto Vault AG, die Crypto Storage AG und Coinfinity. In diesem Artikel wird die Verwahrung von Krypto-Vermögenswerten aus der Sicht eines privaten Benutzers erklärt, einschließlich Informationen darüber, wie Schlüssel privat gespeichert werden können und welche Fragen man sich stellen muss, wenn man die Verwendung eines Speicherunternehmens in Betracht zieht.

Verwahrung digitaler Assets in einem digitalen Hochsicherheitstresor

„Custodians are necessary as the next step towards crypto-assets being seen as a safe and attractive financial asset option for large FIs and perhaps for market confidence in general… Major institutional custodians providing a secure place to store large amounts of crypto-assets could provide the protection necessary to reduce the risk of hacks and increase the trust of the investing public in crypto-assets.“  

Attorneys at Perkins Coie    

Für die sichere Lagerung Ihres Goldes oder anderer physischer Vermögenswerte bestehen derzeit grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • Entweder machen Sie Gebrauch von einer eigenen Einrichtung, die Sie in allen Aspekten kontrollieren (Selbstverwahrung),
  • oder Sie machen Gebrauch von einem Dienstleister, der die Vermögenswerte in Ihrem Namen, in einer Einrichtung, zu der Sie keinen Zugang haben, gesichert verwahrt (Serviceverwahrung).

Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf die Aufbewahrung Ihrer digitalen Assets wie z. B. Bitcoin, das auch als digitales Gold bezeichnet wird, anwenden. Digitale Assets erfordern jedoch auch einen digitalen Tresor, um die höchsten Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Doch was genau muss im Falle von digitalen Assets sicher aufbewahrt werden? Es ist der so genannte „private key“, der private Schlüssel, der den Zugriff und die Kontrolle über die digitalen Assets und damit das Recht, diese Assets an jemand anderen zu übertragen, ermöglicht. Im Falle von Bitcoin ist der private Schlüssel eine 256-Bit-Zahl, die in hexadezimaler Form dargestellt wird. Die Speicherung dieses „Keys“ ist im Grunde genommen ein physisches Problem, da er z. B. einfach auf ein Stück Papier geschrieben oder in Metall graviert und anschließend in ein Schließfach gelegt werden könnte. So könnte der physische Zugang und die digitale Angreifbarkeit im Internet , wo der Key möglicherweise von einem Hacker abgerufen und kopiert werden könnte, begrenzt werden. Da der private Schlüssel allerdings benötigt wird, um eine Transaktion zu signieren (Besitznachweis), ist eine Software erforderlich, um den Signaturerstellungsprozess auszuführen. In diesem Prozess muss der Schlüssel dieser Software offengelegt werden. Um diesen Vorgang zu erleichtern, wurden spezielle Hardware-Portemonnaies eingeführt, die nicht nur eine hardwaregesicherte Umgebung zur Erzeugung der notwendigen Signaturen ermöglichen – ohne den Schlüssel dem Internet auszusetzen – ,  sondern die auch eine unendliche Anzahl von Schlüsseln, die nach einem standardisierten Verfahren von einem privaten Masterschlüssel abgeleitet werden, verarbeiten. Diese Standardisierung der Schlüsselableitung ermöglicht es den Anwendern, nur den privaten Masterschlüssel zu sichern, und im Falle einer Fehlfunktion oder eines Verlustes alle notwendigen Schlüssel auf einem neuen Gerät wiederherzustellen.

Die Verwendung von nur N aus M privaten Schlüsseln ermöglicht es, z. B. einen weiteren Schlüssel irgendwo als Backup einzulagern. Sollte einer der Schlüssel gestohlen werden oder verloren gehen, so kann der gesicherte M-te Schlüssel verwendet werden.

Der nächste Schritt in Richtung eines höheren Sicherheitsniveaus würde die Errichtung eines digitalen Tresorraums erfordern. Ein digitaler Tresorraum beinhaltet typischerweise die Erstellung diverser privater Hauptschlüssel und deren Aufbewahrung in einem speziellen Hardware-Wallet mit gesicherten Elementen an verschiedenen geografischen Standorten. Die Transaktion muss dann mit N aus M privaten Schlüsseln signiert werden, abhängig von den Ausgaberegeln, die beim ursprünglichen Empfang der Gelder implementiert wurden. Diese kann man somit selbst festlegen. Dieses Konzept wird Multisig – kurz für „Multi-Signatur-Schema“– bezeichnet.

Grafik: Beispiel für ein „Multisig-Schema“

Quelle: Incrementum AG, Daniel Wingen

Um Fehlfunktionen der Schlüsselspeicher-Hardware zu vermeiden, ist ein geeigneter Sicherungsplan von entscheidender Bedeutung. Die gängigsten Praktiken sind entweder eine so genannte Schlüsselrotation oder die sichere Speicherung verschlüsselter Backups, um die privaten Hauptschlüssel wiederherstellen zu können. Beide Methoden bringen Vor- und Nachteile mit sich.

Grafik: Die zwei Hauptarten, um sich gegen Hardware-Fehlfunktionen abzusichern

Quelle: Incrementum AG, Daniel Wingen

Social Engineering kann man sich als psychologische Strategie vorstellen, bei der durch gezielte Manipulation versucht wird, Zugang zu den digitalen Tresoren zu erhalten. Absprachen bedeutet in diesem Kontext, dass Mitarbeiter sich intern zusammentun, um Zugriff auf digitale Tresore zu erhalten.
Ein Schlüssel-Rotations-Schema bedeutet, dass Sie schnell handeln und den gesamten Schlüsselsatz ersetzen müssen, falls Sie einen von drei Schlüsseln verlieren und Sie zwei von drei benötigen, um eine Transaktion zu unterschreiben. Das Geld muss an eine neue Adresse verschoben werden, wo Sie wieder alle drei Schlüssel kennen, denn wenn ein weiterer Schlüssel verloren geht, ist das gesamte Geld für immer verloren.

Die Durchführung einer Schlüsselrotation wird notwendig, wenn man entscheidet, dass der private Masterschlüssel niemals das sichere Element der Hardware-Brieftasche verlassen soll, was Backups unmöglich macht. Dies ist großartig, um Angriffe zu reduzieren, solange keine Gerätefehler auftreten. Gab es nun aber einen solchen Gerätefehler, so müssen alle digitalen Werte in eine Konfiguration komplett neu generierter privater Masterschlüssel umgeleitet werden. Das Verschieben von digitalen Assets in Millionen- oder sogar Milliardenhöhe ist ein sehr kritisches und kostspieliges Unterfangen, das Zeit benötigt und eine große Angriffsfläche bietet. Eine genaue Planung und Ausführung sind unabdingbar. Das Sichern der privaten Masterschlüssel als Backup eröffnet andererseits aber auch Angriffsmöglichkeiten für Absprachen oder Social Engineering, um die privaten Schlüssel zu extrahieren.

Das bedeutet, dass ein gut funktionierender digitaler Tresor für digitale Assets eine ausgeklügelte technische Lösung für

  • die Schlüsselerzeugung,
  • das Signierungsverfahren und
  • die Speicherung der privaten Schlüssel (und Backups) an verschiedenen geografischen Orten erfordert.

Abgesehen davon sollte ein gut konzipierter digitaler Tresor über weitere Funktionen verfügen, um die Sicherheit zu maximieren.

Werfen wir zuerst einen Blick darauf, wie der private Schlüssel idealerweise gespeichert wird, bevor wir auf Details zur Signatur von Transaktionen eingehen.

„Aus Sicht der IT-Sicherheit sind bei der Betrachtung der Biometrie vor allem die Aspekte der Erkennungsleistung und Sicherheit von Bedeutung.“  

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, DE

Im Allgemeinen ist es üblich, die Geräte zu sichern, die die privaten Schlüssel in einem physisch gesicherten Banktresor aufbewahren. Das ähnelt der Lagerung von Gold, jedoch gibt es einige wichtige Unterschiede. Zunächst sollten die Geräte, auf denen die privaten Schlüssel gespeichert sind, mit zusätzlichen digitalen Sicherheitsmaßnahmen geschützt werden. So sollen z. B. nur bestimmte, vorher festgelegte Personen durch die Identifikation mittels biometrischer Daten wie z. B. dem Fingerabdruck auf das Gerät zugreifen dürfen. Zudem sollte der Zutritt nur zu bestimmten, vorher festgelegten Zeiten oder mit ausdrücklicher Genehmigung des Vorstands der Betreibergesellschaft des digitalen Tresors möglich sein. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Signatur-Erzeugnisse praktisch auf null reduziert.

Cold vs. Hot Storage (kalte vs. heisse) Lagerung von Kryptowährungen  
Grundsätzlich werden gekaufte Bitcoins in einem so genannten Wallet gespeichert. Um auf dieses zuzugreifen, wird der private Schlüssel benötigt. Ist das Wallet mit dem Internet verbunden, so ist dieser private Schlüssel der Gefahr von Hackerangriffen ausgesetzt. So lange das Wallet mit dem Internet verbunden ist, wird diese Art der Lagerung als Hot Storage bezeichnet. Ein Cold Wallet ist im Unterschied dazu ein Speicherplatz, der nicht mit dem Internet verbunden ist. Die Schlüssel, mit denen das digitale Geld verwaltet wird, werden dabei offline gespeichert. Das senkt natürlich das Risiko von DDoS-Attacken und Hackerangriffen beträchtlich.
Beispielhaft könnte eine solche BCM-Regel so aussehen, dass niemand auf das Schließfach mit den Backups zugreifen kann, ohne dass sich jemand eine Woche im Voraus bei der Tresorfirma registriert hat, und jeder im Unternehmen ein E-Mail/SMS über diese Registrierung erhält. Dann kann nur eine Person mit biometrischen Daten und/oder mittels Zwei-Faktoren-Authentifizierung darauf zugreifen. Zusätzlich sollte, um diese Regel in der Tresorfirma zu ändern, ein Quorum von Management-Genehmigungen durch formelle Anfrage und Verifizierung erforderlich sein. Ein ähnlicher Zugang könnte für Hardware-Wallets aufgebaut werden, um für Firmware-Updates darauf zugreifen zu können. Dies könnte so aussehen, dass ein bestimmtes Quorum an Unterschriften von Managern benötigt wird, um den Bootloader zu überschreiben und um ein Firmware-Update etc. zu ermöglichen.

Vor allem aber sollten nur Transaktionen, die von einem vordefinierten Quorum von Entscheidungsträgern autorisiert wurden, mit den entsprechenden privaten Schlüsseln signiert werden. Um dies zu erreichen, wird typischerweise eine zusätzliche kryptographisch gesicherte Berechtigungsstufe eingerichtet. Diese Stufe ist eine Erweiterung zu der kryptografischen Stufe, die das digitale Gut selbst sichert. Die Anbieter von digitalen Tresors gestalten diese Autorisierungsprozesse unterschiedlich aus und passen sie an unterschiedliche interne Prozesse oder Kundenbedürfnisse an. Zum Beispiel könnte man sich darauf einigen, dass der Autorisierungsprozess einer Transaktion mindestens drei Personen auf der Klienten-Seite umfassen muss, die jeweils eine Transaktionsfreigabe mit ihren individuellen, auf persönlichen Sicherheitsgeräten gespeicherten Autorisierungsschlüsseln signieren. Der Autorisierungsprozess sollte biometrische Daten oder andere zweite Faktoren wie Chip und Pin beinhalten. Um Diebstähle durch die Absprache von Mitarbeitern innerhalb einer Verwahrstelle zu verhindern, ist es sinnvoll, die Geschäftsprozesse so aufzubauen, dass die technische Autorisierung durch Kunden vorausgesetzt wird. Die Entscheidungsträger der Verwahrstelle könnten jedoch die Prozesse meist auf einfache Weise ändern und sich so ohne Autorisierung des Kunden Zugang zu den digitalen Assets verschaffen. Sie könnten sogar direkt auf die Master-Key-Backups zugreifen, wenn diese nicht durch ein profundes Business-Continuity-Management (BCM) entsprechend abgesichert sind. Deshalb ist es wichtig, sich auf einen Verwahrungsanbieter mit vertrauenswürdiger und von den Aufsichtsbehörden geprüfter Verwaltung zu verlassen. Außerdem muss die Verwahrstelle für digitale Assets eine sorgfältig implementierte Aufgabentrennung aufweisen, da die menschliche Interaktion an den Schnittstellen der kritischste Punkt ist.

Wenn Sie vorhaben, Ihre digitalen Vermögenswerte bei einer Verwahrstelle zu lagern, ist es von größter Wichtigkeit, deren technische Lösung im Vorfeld zu überprüfen. Die wichtigste Frage ist, ob die Lösungen nach Industriestandards konzipiert sind, die das Risiko für Verlust, Diebstahl und Betrug von privaten Schlüsseln auf ein Minimum reduziert. Ein guter Custody-Provider sollte Folgendes bieten:

  • Einen digitalen Tresor (cold storage) mit mindestens 2 von 3 Multisig.
  • Verteilung von Teilschlüsseln auf verschiedene geographische Standorte, wobei Ländern, die das Recht auf Eigentum garantieren und stabil sind wie die USA, Singapur, Schweiz, Deutschland, Liechtenstein etc. präferiert werden sollten.
  • Sicheres Backup des privaten Schlüssels, das wiederum geographisch verteilt werden sollte, alternativ sollte ein ausgeklügeltes Schlüssel-Rotationsschema angeboten werden.
  • Vertrauenswürdige, von den Aufsichtsbehörden geprüfte Verwaltung.
    • Autorisierungsstufe, die die Zustimmung des Kunden zur Signatur von Transaktionen erfordert.

Grafik: Dienstleistungen eines guten Verwahrungsanbieters

Dienstleistungen eines guten Verwahrungsanbieters

Quelle: Incrementum AG, Daniel Wingen

Selbstverwahrung vs. Serviceverwahrung

„James Howells ist Multi-Millionär – und irgendwie auch nicht. Auf seiner Festplatte schlummern Tausende Bitcoins, die inzwischen 75 Millionen Euro wert sind. Der Haken: Die Festplatte liegt vergraben auf einer Müllkippe.“  

N-TV.de

Das obige Kapitel sollte Ihnen aufgezeigt haben, dass der Prozess der Einrichtung und Pflege eines digitalen Tresors zur Sicherung digitaler Assets viel Spezialwissen und gut durchdachte Sicherheitsverfahren erfordert. Eine derart komplexe Verwahrlösung ist derzeit für Privatpersonen oder kleinere Unternehmen ohne die Investition erheblicher Ressourcen in den Aufbau dieser Expertise kaum möglich. Das wird sich in Zukunft sehr wahrscheinlich ändern, aber derzeit ist die Selbstverwahrung immer mit einer reduzierten Sicherheit verbunden, wenn das entsprechende Wissen und die sichere technische Umsetzung fehlen. Um ein gewisses Maß an Sicherheit zu erreichen, muss man die Technologie gut kennen und die für digitale Assets spezifische Mechanik der verwendeten Public-Private-Key-Verfahren verstehen. Zusätzlich muss man den privaten Schlüssel sicher aufbewahren, so dass dieser nicht gestohlen werden kann oder verloren geht. Sollte der private Schlüssel verloren gehen, so kann niemand mehr auf die digitalen Assets zugreifen, was einem Totalverlust gleichkommt. Es erfordert Zeit, die technischen Mechanismen des Zugriffs auf digitale Werte mit einem privaten Schlüssel zu verstehen. Außerdem muss man sicherstellen, dass die Nachfolgeplanung geregelt ist, und Erben erstens Zugang erhalten können, zweitens aber erst dann, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Dieses Problem lässt sich leicht mit Serviceverwahrungsangeboten lösen. Die Selbstverwahrung für Unternehmen ist sogar noch komplexer, da der Zugang zu den privaten Schlüsseln aufgeteilt und an mehrere Personen verteilt werden muss, um sicherzustellen, dass keine einzelne Person Zugang zu allen Geldern hat. Hätte nur eine Person Zugang und diese Person wäre in einen tödlichen Unfall verwickelt, so wären alle Gelder der Gesellschaft verloren – eine Situation, die nie eintreten sollte. Je nach Rechtsprechung sind Finanzdienstleister sogar per Verordnung verpflichtet, ihr verwaltetes Vermögen zu verwahren. In Deutschland wurde die Trennung zwischen Finanzdienstleistern und Verwahrern jedoch gesetzlich aufgehoben.

Die Verpflichtung, das verwaltete Vermögen zu verwahren sind, bedeutet nicht mehr, als dass die Gelder extern bei einer Verwahrstelle untergebracht werden müssen.

Ideen, die hinter Bitcoin stecken sind z. B. die Dezentralisierung und der Wunsch, sich staatlicher Kontrolle zu entziehen. Die Bitcoin-Technologie gibt den Menschen ihre finanzielle Eigenständigkeit zurück und schafft gleiche Wettbewerbsbedingungen, bei denen jeder Einzelne, jedes Unternehmen oder jede Bank die gleichen Eintrittsbarrieren hat, um den Vermögenswert weltweit mit nahezu sofortiger Abwicklung zu transferieren – aber nur unter der Voraussetzung, dass man den privaten Schlüssel kontrolliert. Dementsprechend gilt die allgemeine Auffassung „nicht Ihr Schlüssel, nicht Ihre Bitcoin“, was für die Selbstverwahrung spricht.[1]

Wir halten es deswegen für vernünftig, eine ausgewogene Perspektive auf die Selbstverwahrung und die Serviceverwahrung zu haben, indem wir die Vor- und Nachteile von beiden betrachten. In die Entscheidung über die Verwahrungslösung für Ihre digitalen Assets sollten folgende Aspekte einfließen:

  • Ihr Wissen über technische Lösungen,
    • die allgemeinen Vor- und Nachteile der Optionen,
    • die Höhe der zu verwahrenden Gelder und
    • der spezifischen Anwendungsfall

So können Privatpersonen kleinere Mengen an digitalen Assets – in „Consumer-Grade-Hardware-Wallets“ aufbewahren, die einfach zu handhaben sind und bei sorgfältiger Handhabung und grundlegenden Kenntnissen der Technologie eine angemessene Sicherheit bieten. 

Regulatorische Entwicklungen in der DACH-Region

„Neue Verpflichtete (der 5. AML-Richtlinie) sind Plattformen zum Umtausch virtueller Währungen sowie Anbieter elektronischer Geldbörsen (Wallets) für virtuelle Währungen (z. B. Bitcoin), etc.“  

Paytechlaw.com

Die fünfte Anti-Geldwäsche- Richtlinie (AML) ist die bisher bedeutendste Regelung für digitale Vermögenswerte in der Europäischen Union. Die Richtlinie legt die Anti-Geldwäsche-Verpflichtungen für Krypto-Währungsgeschäfte fest, einschließlich der Vorgaben für Know-Your-Customer-Prozesse (KYC) zur Kundenidentifizierung. Diese Richtlinie schafft mehr Klarheit darüber, wie digitale Vermögenswerte reguliert werden – für Staaten und Unternehmen.

Deutschland war Vorreiter bei der Vergabe von Krypto-Verwahrungs-Lizenzen, die am 1. Jänner 2020 in Kraft getreten sind. Kryptoverwahrer müssen nun eine “Kryptoverwahrer-Lizenz“ beantragen, um Verwahrungsdienstleistungen für digitale Vermögenswerte anbieten zu können. Bestehende Verwahrer dürfen ihr Geschäft bis zur Entscheidung über den Lizenzantrag durch die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin weiterführen.

Österreich hat Änderungen am österreichischen Finanzmarkt-Anti-Geldwäschegesetz („GwG“) und am Register für wirtschaftlich Berechtigte („BORA“) vorgenommen. Krypto-Verwahrstellen müssen seit dem 10. Jänner 2020 bei der Finanzmarktaufsicht registriert sein. Im Gegensatz zu Deutschland ist in Österreich keine Lizenz für die Erbringung von Krypto-Verwahrungs-Dienstleistungen erforderlich. Die GwG-Überarbeitung verlangt lediglich verstärkte Sorgfaltspflichten, wenn ein risikoreicher Drittstaat an einer Transaktion beteiligt ist.[2]

Die fünfte GwG-Richtlinie ist in der Schweiz nicht anwendbar, da es sich bei der Richtlinie um EU-Recht handelt. Gemäß der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA „wendet die Schweiz das Geldwäschereigesetz seit jeher auf die Anbieter von Blockchain-Dienstleistungen an“[3]. Im Jahr 2019 erteilte die FINMA der SEBA Crypto AG und der Sygnum Bank AG eine Vollbank- und Effektenhändlerlizenz. [4]

Anbieter von Verwahrungsdienstleistungen

„[Custody] is the missing piece for infrastructure – it’s a treacherous environment today. Hedge funds need it, family offices need it, they can’t participate in digital currency until they have a place to store it that’s regulated.“

Mike Belshe Co-Founder & CEO of BitGo

Wir haben mehr als 20 Verwahranbieter identifiziert, die Ende 2019 tätig waren. Davon waren Coinbase, BitGo und Bakkt die größten. Coinbase ist mit seiner Tauschbörse bekannt geworden. Das Unternehmen verwaltete im Jahr 2019 Vermögenswerte im Wert von 7 Mrd. USD.[5] Bakkt wurde von CE, dem Unternehmen hinter der NYSE, gegründet und ist bekannt für die Einführung von Bitcoin-Futures, die vollständig mit physischen Bitcoins unterlegt sind.  Dies bedeutet, dass die Bitcoins zur Erfüllung einer für die Zukunft geplanten Kaufposition bereits von Bakkt zur Verfügung gestellt werden. BitGo bietet Clearing- und Settlement-Dienstleistungen an, die mit Börsen, OTCs, Hedge-Fonds und mehr verbunden sind. Der Kunde kann entscheiden, welche Partner er wählt und mit welcher er ein Geschäft abwickelt, während die Fonds während der Abwicklung gesperrt sind, was das Gegenparteirisiko minimiert.

In Deutschland hat die ING Diba, die bekannteste Direktbank, angekündigt, sich für die Krypto-Verwahrungs-Lizenz zu bewerben.[6] Dasselbe hat die Solaris Bank vermeldet, eine Bank die sich als Dienstleister für Startups bezeichnet.


[1] Ein detaillierter Report zur Selbstaufbewahrung kann unter folgendem Link aufgerufen werden: https://www.smartcustody.com

[2] https://www.schoenherr.eu/publications/publication-detail/the-impact-of-the-5th-anti-money-laundering-directive

[3] FINMA Guidance 02/2019https://www.finma.ch › finma-aufsichtsmitteilungen

[4] https://www.caplaw.ch/2019/finma-grants-banking-licenses-to-new-swiss-crypto-banks-introduces-new-strict-aml-rules-regarding-payments-on-blockchain/

[5] https://blog.coinbase.com/coinbase-custody-acquires-xapos-institutional-business-becoming-the-world-s-largest-crypto-2c1b46fc94c4

[6] https://www.reuters.com/article/us-crypto-currencies-ing-exclusive/exclusive-ing-working-on-digital-assets-custody-technology-sources-idUSKBN1YF2GN

Ist das Stehlen von Bitcoin legal?

Ist das Stehlen von Bitcoin legal

Bitcoin ist eine Technologie, die erst seit 12 Jahren existiert und innerhalb kurzer Zeit enorm an Bedeutung gewonnen hat. Daher herrscht in vielen Punkten auch noch Verwirrung, von ihrem wirtschaftlichen Status, über ihren monetären Status, bis hin zu ihrer langfristigen Rentabilität.

Ein bislang nur wenig untersuchter Aspekt ist Bitcoins Rechtsstatus, konkret, wie kann Eigentum an Bitcoin (oder auch andere Kryptowährungen) determiniert werden? 

Die Beantwortung dieser Frage ist uns aus dem Grund wichtig, weil die Regulierung von Bitcoin unter zunehmender Kontrolle steht. Wenn die zuständige Regulierungsbehörde gewusst hätte, dass das erste Flugzeug in der Lage ist, schneller als Lichtgeschwindigkeit zu fliegen, dann ist es wahrscheinlich, dass sie Regulierungen eingeführt hätte, die zur Lahmlegung der Industrie geführt hätten.

Daher ist es wichtig, dass sich alle einig sind, wenn es um die Grundlagen von Bitcoin geht, damit es nicht zu unnötig verwirrenden, widersprüchlichen und industriezerstörenden Regulierungsmustern kommt.

Bevor wir beginnen können, die Frage zu beantworten, wie Eigentum an Bitcoin determiniert werden kann, müssen wir zunächst verstehen, was Eigentum bedeutet, wie Bitcoin funktioniert und dann beide Konzepte miteinander verbinden. Die kurze Antwort ist: Es ist kompliziert, aber man könnte argumentieren, dass niemand ein Eigentumsrecht an Bitcoin hat.

Zunächst müssen wir daher prüfen, was Eigentum bedeute. Das Wort Eigentum hat zwei Bedeutungsdimensionen: eine wirtschaftliche und eine rechtliche. Wirtschaftlich betrachtet bezieht sich Eigentum auf den Besitz einer Sache—das Vermögen, über eine Sache frei zu verfügen. Rechtlich betrachtet bezieht es sich dagegen auf bestimmte, damit verbundene Rechte und Pflichten. Man muss über eine Sache nicht frei verfügen können, um sie rechtlich zu besitzen.

Auch Ludwig von Mises, ein angesehener österreichischer Ökonom, wies in seiner 1922 erschienenen Publikation Socialism: An Economic and Sociological Analysis auf diese Unterscheidung hin:

„Die Eigentumsbegriffe der Soziologie und der Rechtslehre sind somit verschieden. Das ist übrigens selbstverständlich, und man kann nur darüber staunen, daß es noch immer mitunter übersehen wird. Für die soziologische und nationalökonomische Betrachtung ist Eigentum jenes Haben der Güter, das die wirtschaftlichen Zwecke der Menschen erfordern… Das Recht kennt Eigentümer und Besitzer, die das natürliche Haben entbehren, die nicht haben, aber haben sollten. Für das Recht bleibt der Bestohlene Eigentümer, kann der Dieb niemals Eigentum erwerben. Doch wirtschaftlich ist nur das natürliche Haben von Belang, und die wirtschaftliche Bedeutung des rechtlichen Habensollens liegt allein in der Unterstützung, die es der Erlangung, Erhaltung und Wiedergewinnung des natürlichen Habens leiht.”

Die Unterscheidung lässt sich anhand eines Beispiels verdeutlichen: Ihr Auto gehört auch dann zu Ihrem rechtlichen Eigentum, wenn Sie es für eine Stunde einem Freund leihen. Ihr Freund ist in dieser Zeit jedoch der wirtschaftliche Eigentümer des Autos. Sollte Ihr Freund Ihnen das Auto nicht in innerhalb der verabredeten Zeit zurückgeben, können Sie rechtliche Schritte wegen Diebstahls gegen ihn einleiten.

Jedoch es gibt auch Sachen, die kein Eigentum sein können. Wirtschaftlich betrachtet ist es nicht möglich, Eigentümer einer nicht-physischen Sache zu sein. Wenn wir über das „Manipulieren von Meinungen“ sprechen, meinen wir damit eine Metapher. Meinungen, Informationen, Muster usw. sind nicht-physischen Dinge und somit nicht rar. Da sie nicht rar sind, können sie auch nicht zum Gegenstand von Ökonomisierungsmaβnahmen werden: So ist es nicht notwendig, die Meinung zwei plus zwei ist vier, zu ökonomisieren, da unzählig viele Menschen diese Meinung teilen können.

Des Weiteres ist es wichtig festzuhalten, dass wirtschaftlicher Besitz nichts mit „Wert“ zu tun hat. Wert kann sowohl materiellen als auch immateriellen Dingen zugeschrieben werden. Diamanten sind wertvoll, aber ebenso das Gefühl von Erfolg. Eine Mücke hat dagegen wenig Wert, genauso wie der Gedanke einer alternativen Relität, in der alles gleich ist, auβer dass wir nun blau für rot halten und rot für blau.

Auf gleiche Weise hat rechtliches Eigentum nichts mit Wert zu tun. Sie können rechtliches Eigentum in Form von Dingen mit geringem Wert besitzen, beispielsweise einen Stapel alter, eingestaubter Zeitungen. Gleichzeitig düfte es Ihnen rechtlich verboten sein, Eigentümer von raren, sehr wertvollen Gütern, beispielsweise der Meeresoberfläche, zu sein.

Der Schlüssel zur Bestimmung, ob etwas wirtschaftliches Eigentum sein kann, ist daher ausschlieβlich die Antwort auf die Frage, ob es sich um eine materielle oder immaterielle Sache handelt. Andererseits, solange das Gesetz wirtschaftlichen Gütern Rechte nur in einem fundamentalen Sinn zuschreiben kann (Wie kann man ein Recht an einer Sache haben, die man physisch nicht kontrollieren kann?), erklärt das Gesetz ein scheinbares Recht an allem.

Manche halten diese Diskussion vielleicht für akademische Haarspalterei, aber statt strenger Definitionen und Logik hätten wir im Ergebnis nur die Analyse von Metaphern, Vergleichen und Redewendungen—in anderen Worten Fantasiegeschichten anstatt einer ernsthaften Betrachtung der Realität. Wenn diese Verwirrung dann auf Kryptowährungen angewendet wird, kann es zu ernsthaften Probleme kommen. Da alle Metaphern imperfekt sind, führen schlechte Metaphern zu schlechten Argumenten zugunsten schlechter Regulierungen und damit zu schlechten Ergebnissen.

Daher ist es notwendig, das Schwert der logischen Konsistenz gegen den chaotischen Drachen der Analogie zu schwingen. Bewaffnet mit dieser neuen Terminologie können wir uns nun der Untersuchung widmen, was es bedeutet, Eigentümer einer Bitcoin zu sein.


Eine Bitcoin ist keine konkrete, eigenständige, phyische Sache. In erster Linie ist sie ein Informationsmuster und (genauso wichtig) wird in einem virtuellen Distributed Ledger gespeichert. Das heiβt, der Ledger ist über Millionen Computer verteilt, die Updates zu Änderungen in diesem Ledger über das Internet miteinander austauschen.

Damit wissen wir, dass Bitcoin kein wirtschaftliches Eigentum sein kann. Selbst wenn Sie über ein „Paper Wallet“ (oder auch „physisches Wallet“) verfügen, ist das Paper nicht Ihre Bitcoin. Wenn sich das Wallet auf Ihrem Computer befindet, dann ist es am einfachsten, die Metapher zu verwenden, dass sich Ihre Bitcoin „in“ ihrem Computer befindet. Ihre Bitcoin ist allerdings ein Informationsmuster; Anweisungen an einen Computer.

Des Weiteren können Sie nicht vollkommen frei über Ihre Bitcoin entscheiden: Sie benötigen das Einvernehmen der anderen Knoten im Netzwerk. Diese anderen Knoten sind andere Personen, die ihre eigenen Computer in ihrem eigenen Haus auf ihrem eigenen Grund benutzen und die sich überall auf der Welt befinden können. 

Weder ihre Computer, ihr Haus, ihr Grund, noch die Personen selbst sind Ihr phyisches Eigentum. Eigentum an Bitcoin in irgendeiner Weise würde das wirtschaftliche Eigentum an den Computern, Häusern, Grundstücken und sogar dem Verstand anderer Personen voraussetzen.

Was würde das rechtliches Eigentum an Bitcoin bedeuten? Um oben bereits Gesagtes zu wiederholen: Rechtliches Eigentum gibt Ihnen bestimmte Rechte und anderen bestimmte Pflichten, d. h. es geht um die Rückgabe eines wirtschaftlichen Eigentums an den rechtlichen Eigentümer.

Gehen wir einmal davon aus, Sie besitzen eine Bitcoin, welche in einem Wallet auf Ihrem Laptop gespeichert ist. Eines Nachts bricht hinterhältige Hannah in Ihr Haus ein, öffnet Ihren Laptop, verschafft sich Zugang zur Ihrem Wallet und überweist Ihre Bitcoin auf ihr Wallet. Dann platziert sie alle Dinge wieder so, wie sie sie vorgefunden hat und rennt aus dem Haus.

Es steht auβer Frage, dass sich Suzan des Hausfriedensbruchs, Einbruchs, unbefugten Zugangs zu einem Computer und anderer Vergehen schuldig gemacht hat. Aber hat sie „Ihre Bitcoin gestohlen? Um zu bestimmen, ob dies tatächlich der Fall ist, müssen wir herausfinden, wer ihr ursprünglicher Eigentümer war.

“SIE HABEN EINIGE RECHTE, UM ZU KONTROLLIEREN, WIE DER LEDGER IN DEN SPEICHERN DER PRIVATEN COMPUTER VIELER LEUTE DARGESTELLT WIRD. UND DA IHRE COMPUTER IHR EIGENTUM SIND UND DU DEINE COMPUTER ABER NICHT, HAST DU KEIN RECHT, IHNEN ZU SAGEN, WIE SIE DEN AUF IHREM COMPUTER GRESPEICHERTEN LEDGER ZU AKTUALISIEREN HABEN.” 

Naiv würde dies bedeuten, dass Suzan „Ihre“ Bitcoin zurückgeben müsste (plus Schadensersatz). Aber was, wenn sie sie schon ausgegeben hätte? Wären Bitcoin Miners verpflichtet, auf der Blockchain zum Punkt vor dem Diebstahl zurückzukehren, wodurch eine neue Fork/Gabel entsteht? Gemäβ der in diesem Artikel verfolgten Auffassung wäre dies eine unhaltbare Idee. Eine besser Lösung wäre es, dem Opfer den Geldwert der Bitcoin zum Zeitpunkt des Diebstahls zu geben. (Der „Geldwert“-Ansatz würde auch dann funktionieren, wenn Bitcoin das am meisten akzeptierte Tauschmittel werden würde.) 

Ein letztes Problem: Was wäre, wenn jemand durch reines Glück Ihren privaten Zugangscode korrekt errät, sich damit Zugang zum Wallet auf Ihrem Laptop verschafft und die Bitcoin nach Belieben ausgibt? Dieser jemand hätte weder ein Eigentumsdelikt begangen, noch ein Bitcoin-Delikt. Er hätte die Protokollregeln befolgt, aber mit dem gleichen Resultat als hätte er die Bitcoin „gestohlen“.

Der Rechtstheoretiker Konrad Graf hat einen interessanten Ansatz dazu: Er betrachtet dieses Problem analog zu dem eines Geschäftsmannes, der den Businessplan eines Konkurrenten kopiert und damit Marktanteile gewinnt. Graf sagt dazu Folgendes: 

Der Geschäftsmann Dan beobachtet die effizientere Arbeitsmethode seines Rivalen Tim von der anderen Straβenseite und beginnt sie nachzuahmen. Tim behauptet, er habe durch den „Ideendiebstahl“ an Umsatz, Marktanteilen und Geschäftswert eingebüβt. Tim hatte den Ruf als Marktführer. Nun ist er einer unter vielen Konkurrenten, wie Dan, und Dan ist daran schuld. Tim hat nicht nur Marktanteile verloren, sondern auch an gutem Ruf.

Tims Rechtsanspruch müsste gemäβ der Grundsätze der handlungsorientierten Eigentumstheorie abgewiesen werden, weil die Arbeitsmethode, die Dan beobachtet und nachgeahmt hat, an sich kein Eigentum sein kann. Eine Idee oder Meinung ist kein Konkurrenzprodukt. Dan hat Tims Eigentumsrechte in keiner Weise beeinträchtigt oder verletzt. Dan hatte Tim von einem Ort aus bebachtet, der Tim nicht gehört und später bestimmte Handlungsweisen nachgeahmt, die er beobacht hatte. Keine dieser Handlungen stellt eine Verletzung von Tims Eigentumsrechten dar. 

Damit gehört Ihnen „Ihre“ Bitcoin gewissermaβen nur, weil nur Sie das Passwort kennen, um sie zu überweisen. Nichts sonst an Bitcoin kann Eigentum im wirtschaftlichen Sinn sein: Sie ist ein Informationsmuster und auf viele Eigentümer verteilt, welche anderen Personen gehören. Daraus folgt, dass ein rechtliches Eigentum an Bitcoins unmöglich ist, da dies Pflichten von Personen voraussetzt, die Sie nicht kennen und mit denen Sie auch keine Verträge eingegangen sind. Die schockierende, aber notwendige Schlussfolgerung lautet daher: Wenn ein rechtliches Eigentum an Bitcoins nicht möglich ist, dann kann auch niemand deren Diebstahls beschuldigt werden.

Um zum Beginn des Artikels zurückzukommen: Es ist noch viel Arbeit zu tun, um die rechtlichen Grundsätze hinter Bitcoin zu verstehen.


Quellen:

Mises, Ludwig von. Socialism. P. 37 https://cdn.mises.org/Socialism%20An%20Economic%20and%20Sociological%20Analysis_3.pdf

Kinsella on Liberty podcast: Episode 233 http://www.stephankinsella.com/paf-podcast/kol233-mises-uk-bitcoin-ownership/?fbclid=IwAR3RsRhJ9h8KKoAe95WG4wVfBqFIc4JLTEtmTDxdwsI4gcS_eqmgDd_dGeM

Graf, Konrad (2015) Are Bitcoins Ownable? Ownable?https://static1.squarespace.com/static/5720adbdc6fc0891cbcce17c/t/580e138c2994ca6771b9c135/1477317533610/Are%2BBitcoins%2BOwnable%2BBook%2BFree%2BPDF%2B5Nov2015.pdf

Goldman Sachs und Citi Bank schließen einen Aktientausch gegen die genehmigte Blockchain Axoni ab

Goldman Sachs und Citi Bank schließen einen Aktientausch gegen die genehmigte Blockchain Axoni ab

Seit einigen Jahren integrieren etablierte Finanzunternehmen die Blockchain-Technologie in ihr bestehendes Geschäftsmodell. Während „digital-native“ und „decentral-native“ Start-ups in der Lage waren, direkt auf öffentliche Blockchains wie Cosmos, Tezos oder Ethereum aufzubauen, haben ältere Finanzunternehmen mit ihrer komplexen IT-Infrastruktur begonnen, im erste Schritt private Blockchains zu testen. Dies hilft ihnen sich mit der Technologie vertraut zu machen, rechtliche und regulatorische Bestimmungen einzuhalten und in einer kontrollierten und überwachten Umgebung mit ihren Kunden zu experimentieren. R3 Corda ist zum Beispiel die wichtigste Plattform für Blockchain-Lösungen für die traditionelle Finanzdienstleistungsbranche.

Während viele Unternehmen glauben, dass diese Platform das ultimative Ziel ist, haben einige Banken, wie zum Beispiel Goldman Sachs, die Corda-Plattform bereits verlassen. Sie gehörten zu den frühen Mitgliedern, verließen das Ökosystem jedoch bereits 2016. Erst letzte Woche gaben Goldman Sachs und Citi jedoch bekannt, den ersten Blockchain-Equity-Swap auf einer von Ethereum inspirierten Plattform durchzuführen. Sie gehen also neue Wege, um die Ethereum-Blockchain im Rahmen einer permissioned open source Lösung zu nutzen.

Um diesen Handel durchzuführen, arbeiten sie mit einem neuen Marktteilnehmer namens Axoni zusammen.

Entwicklungen im Bereich privater Blockchains

Axoni hielt bereits 2018 auf der Devcon 4 in Prag einen interessanten Vortrag. Sie stellten AxLang als neue Programmiersprache für sichere und zuverlässige Ethereum-Smart-Contracts vor. Die Rede ist auf Medium verfügbar. Ähnlich wie bei Hyperledger oder Corda besteht der Ansatz darin, eine auf Open Source basierende Plattform mit Zugangsbeschränkung zu verwenden, um Unternehmen dabei zu unterstützen, mithilfe der Blockchain-Technologie effizienter mit ihren Kunden zusammenzuarbeiten. In diesem Fall konzentriert sich Axoni mit seiner Produktlösung auf den Markt der Finanzderivative.

Der große Vorteil besteht darin, dass Axoni‘s Infrastruktur auf Ethereum basiert. Dies ist nach wie vor die meist genutzte Blockchain für Defi-Anwendungen. Laut Defi Pulse wurde am 9. Februar 2020  ein Gesamtwert aller DeFi-Projekte von 1 Milliarde USD erreicht.

Top 5 dApps auf Ethereum

Mit Ausnahme des Lightning-Netzwerks, das auf Bitcoin aufbaut, basieren alle Defi-Anwendungen auf der Ethereum-Blockchain. Dies wird auch „State of the Crypto“-Report bestätigt, der die enormen Entwicklungen und Fortschritte im Bereich Ethereum und Bitcoin zeigt.

Bisherige traditionelle Marktteilnehmer hatten oft Schwierigkeiten, Anwendungen auf Ethereum zu implementieren. Vontobel wollte zum Beispiel ein Zertifikat auf der Ethereum Blockchain einführen, scheiterte jedoch an einem Punkt: Die rechtliche Situation und das Fehlen eines zwischen Banken anerkannten Zahlungstoken verhinderte die komplette Abwicklung exklusiv auf der Blockchain.

Umso positiver sind die Nachrichten rund um die US-Investmentbanken Goldman Sachs und Citi, die die Ethereum-Blockchain jetzt nutzen möchten. Insbesondere vor dem Hintergrund der US-amerikanischen Kryptoregulierung, die äußerst zurückhaltend ist und Initiativen oft blockiert.

Während es in den USA nur wenige Crypto-Befürworter, wie zum Beispiel die sogenannte „Crypto Mom“ Hester Peirce, gibt, ist die EU insgesamt krypto freundlicher, insbesondere in Deutschland. Seit Inkraftreten des Geldwäschgesetztes ab 01.01.2020, in dem die BaFin Finanzinstituten die Erlaubnis von Kryptoverwahrgeschäft erlaubt, haben laut dem Handelsblatt mehr als 40 Institute Interesse an Krypto-Verwahrgeschäft angemeldet.

Die Solaris Bank hat zum Beispiel einen ähnlichen Ansatz wie Fidelity gewählt. Die junge deutsche Solaris Bank AG gründete im Dezember 2019 die Tochtergesellschaft Solaris Digital Assets GmbH als Digital Asset Custody Dienstleister. Sie verstehen sich selbst als Technologieunternehmen mit Banklizenz. Alexis Hamel, Geschäftsführer von Solaris Digital Assets, sagt:

„Wir verpflichten uns, der führende Infrastrukturanbieter für das europäische Digital Asset-Ökosystem zu werden. Wir vertrauen darauf, dass wir durch die Verringerung der Hürden für Pioniere digitaler Assets zur Entwicklung einer funktionierenden und sicheren dezentralen Welt beitragen, die die Art und Weise, wie wir weltweit Werte austauschen, verändern wird.“

Alexis Hamel

Dies ist die Richtung, in die wir gehen müssen. Klare rechtlichen Rahmenbedingungen, eine innovative Denkweise und kreative Lösungen. Private Blockchains können die perfekte Testumgebung für traditionelle Firmen darstellen, um sich erstes Wissen anzueignen und ihre Kunden mit der Technologie vertraut zu machen. Um jedoch das volle Potenzial von DLT-Lösungen auszuschöpfen, sollte das Ziel sein, sein Geschäftsmodell über eine öffentliche Blockchain abzuwickeln und digitale Assets vollständig in sein Unternehmen zu integrieren.

Quellen:

https://fortune.com/2016/11/21/goldman-sachs-r3-blockchain-consortium/
https://www.forbes.com/sites/michaeldelcastillo/2020/02/06/citi-goldman-sachs-conduct-first-blockchain-equity-swap-on-ethereum-inspired-platform/
https://axoni.com/
https://defipulse.com/

Der Aufstieg digitaler Währungen an die Macht: die Fallstudie aus Brasilien, Schweden und der Schweiz

Gesamtzahl der Blockchain wallets

Sind digitale Währungen der Vorreiterder Zukunft? Schweden, die Schweiz und Brasilien bewegen sich in Richtung digitalisierter Finanzsysteme und erkunden neue Möglichkeiten zur Anpassung an die anhaltende Fintech-Revolution. E-Krone, die Krypto-Franken und Pix-System sind nationale Antworten auf den wachsenden Markt für Kryptowährungen.

Das Potenzial digitaler Währungen ist unbestreitbar: Die Anzahl von Blockchain-Wallets hat sich in den letzten drei Jahren vervierfacht, von 10,98 Millionen Ende 2016 auf 44,69 Millionen bis Ende 2019.[1] Angetrieben von der Begeisterung der Menschen zieht der Planet der digitalen Währungen die Aufmerksamkeit der Nationalbanken auf der ganzen Welt auf sich. In diesem Monat haben schwedische und schweizerische Nationalbanken einen Schritt Richtung Zukunft gemacht. Der Plan ist eigene digitale Währungen zu schaffen. Währenddem entwickelte Brasilien ein eigenes Zahlungsnetzwerk Pix, um die Kosten des nationalen Finanzsystems zu senken und reibungslos in die Welt von Fintech überzugehen. Die Regierungen können die technologische Revolution nicht länger ignorieren und schließen sich ihr stattdessen an.

Inspiriert von der Blockchain-Technologie hat Schweden begonnen, an einer eigenen Version der digitalen Währung zu arbeiten: e-krona. Das Pilotprojekt wird voraussichtlich ein Jahr dauern und bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Ziel der Riksbank ist es, herauszufinden, wie die E-Krone im schwedischen Alltag funktionieren kann. Als benutzerfreundliche, sichere Alternative zu Bargeld konzipiert, arbeitet es mit Karten und Smartwatches, um maximalen Komfort bei minimalem Schwierigkeitsgrad zu gewährleisten. Die technischen Aspekte des Projekts basieren auf der Distributed-Ledger-Technologie(DLT), die auch von Blockchain verwendet wird. Der genaue Prozess der Erstellung von e-krona steht noch nicht fest, und es gibt keinen festen Termin für das Debüt. Die Riksbank möchte das Innenleben von e-krona vor der Herausgabe verstehen, daher ist das einjährige Projekt hauptsächlich die Marktforschung. Mit Sicherheit besteht in Schweden, wo das Bargeld langsam in Vergessenheit gerät und durch Smartphone-Anwendungen ersetzt wird, Bedarf nach einer Fintech-Lösung. 

Schweden ist nicht das einzige Land, das diese Woche die Schaffung eines eigenen digitalen Finanzsystems angekündigt hat. Brasilien, wo 18% der Befragten bereits Erfahrung mit Kryptowährungen haben[2], ist ein immenser Markt für Fintech-Innovationen. Die brasilianische Zentralbank hat jedoch beschlossen, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen und ein brandneues Zahlungsnetzwerk zu testen – Pix. Um eine optimale Abdeckung zu bieten und sich problemlos in die brasilianische Finanzlandschaft einzufügen, wird das System von allen großen Finanzinstituten, einschließlich der größten Banken des Landes, verwendet und effektiv in 90% aller aktiven Bankkonten des Landes integriert.

Pix wird über eine Anwendung betrieben, die eine sofortige Geldüberweisung und das Scannen von QR-Codes ermöglicht. Die Tests haben erst begonnen, aber November 2020, wenn die Dinge gut laufen, wird Pix möglicherweise zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Pläne der Beamten sind definitiv ehrgeizig: Die Serieneinführung des Systems ist für 2021 geplant. Tatsächlich erkannte der Präsident der brasilianischen Zentralbank, Campos Neto, die Notwendigkeit der neuen Zahlungsmethoden im digitalen Zeitalter an und sagte: „Die Welt verlangt ein Zahlungsinstrument, das billig, schnell, transparent und sicher ist.“ Er bezeichnete Pix als eines der wichtigsten Projekte des Jahres und erklärte, es sei die brasilianische Antwort auf Bitcoin und Kryptowährungen. Pix wurde entwickelt, um eine breite Palette von Transaktionen zu ermöglichen, einschließlich der Zahlung von Regierungsgebühren, und ist für die wichtigsten Finanzakteure des Landes obligatorisch. Es könnte die digitale Zukunft Brasiliens sein.

Mitten in der Fintech-Revolution bleibt die Schweiz kein passiver Zuschauer. Die Schweizerische Zentralbank kündigte Pläne für eine reine digitale Währung an, um zu ihren eigenen Bedingungen in die digitale Zukunft hineinzuspazieren. Während die genauen Details und der voraussichtliche Start des Projekts unklar sind, wird der Übergang der Schweiz zum digitalisierten Bankgeschäft im Jahr 2020 fortgesetzt. Der Start der Swiss Digital Exchange (SDX) ist für Ende des Jahres geplant.

Da die zunehmende Zahl von Regierungen die Notwendigkeit neuer Bankensysteme anerkennt, sieht die Zukunft digitaler Währungen vielversprechend aus. Mit Brasiliens ehrgeizigen Plänen, die eigene Fintech-Transformation zu beschleunigen, den Hoffnungen Schwedens, seinen Bürgern den institutionellen Ersatz für veraltetes Bargeld zu bieten, und der langsamen, aber unvermeidlichen finanziellen Anpassung der Schweiz ist die Welt bereit, in die Post-Cash-Ära einzutreten und unsere Sichtweise zum Geld neu zu definieren.


[1] Sehe Number of Blockchain wallet users worldwide from 3rd quarter 2016 to 4th quarter 2019”, Statista

[2] Sehe “How Common is Crypto?”, Statista

Sind Überbewertete Börsennotierte Blockchain-Aktien eine gute Anlage?

Sind Überbewertete Börsennotierte Blockchain- Aktien eine gute Anlage?

Viele blockchain-basierte Unternehmen sind an Börsen auf der ganzen Welt notiert. Unter Anbetracht ihres Umsatzes und Ertragspotenzials handeln einige allerdings zu ungerechtfertigten Preisen. Etliche sind bereits pleite gegangen, wie beispielsweise Riot Blcokchain Inc. (RIOT), welches von seinem Höchstkurs von $46 im jahr 2017 um 97% auf derzeitig $1,33 gesunken ist, oder sie haben nach Quartalen konsekutiver Verluste in Millionhöhe das Businessmodell gewechselt, sowie zum Beispiel Fortress Blockchain Corp., nun Fortress Technologies Inc. (FORT).

Dieser Artikel ist eine kurze Vorschau auf den für unsere Abonnenten wöchentlich erscheinenden Crypto Research Newsletter. Wir veröffentlichen solche Beiträge nicht oft. Wenn Sie unsere professionelle Finanzanalyse zu Krypto-Anlagen erhalten möchten, registrieren Sie sich hier für unseren wöchentlichen Newsletter: https://cryptoresearchnewsletter.substack.com/

In dieser Wochenausgabe des Crypto Research Newsletters geht es um den Wert von börsennotierten Blockchain-Aktien und wie einige Investoren mit tiefen Taschen die Überbewertung von Aktien zu ihrem Vorteil machen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten börsennotierte Aktien zu bewerten. Diese Woche wollen wir evaluieren, ob die Galaxy Digital Holding Ltd. von Michael Novogratz, welches an der Börse von Toronto mit dem Ticker GLXY gehandelt wird, ein guter Kauf ist oder nicht. Galaxy Digital ist u. a. auf Risikokapital, den Verkauf von Investititionsprodukten, die Vergabe von Krediten und Market-Making-Aktivitäten spezialisiert.

Galaxy Digitals Marktkapitalisierung beträgt $88,56 Millionen Kanadische Dollar (CAD). Der Aktienpreis liegt bei $1,32 CAD. Ist der Kauf zu $1,32 CAD ein guter oder nicht? Es gibt mehrere Wege, diese Frage zu beantworten, aber der einfachste ist Galaxy Digitals Preis mit dem ähnlicher Unternehmen zu vergleichen.

Vergleichbare Blockchain-Firmen, die an der Börse von Toronto notiert sind, sind unter anderem Hive Blockchain Technologies Ltd., Bitfarms Ltd., Cryptostar Corp., Neptune Dash Technologies Corp., Fortress Technologies Ltd. und AnalytixInsight Inc. Die Marktkapitalisierung, der Umsatz und das Kurs-Umsatz-Verhältnis sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Table 1: Kurs-Umsatz-Verhältnis Börsennotierter Blockchain-Unternehmen

Quelle: Börse von Toronto, CryptoResearch.Report

Ein kurzer Blick auf die Tabelle zeigt für Galaxy Digital im Vergleich zu den anderen Blockchain-Unternehmen einen relativ niedrigen Preis. Galaxy Digitals Umsatz lag 2019 bei $159 Millionen CAD, höher als die $92 Millionen CAD Marktkapitalisierung des Unternehmens. Dies gibt Galaxy Digital ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,59 im Vergleich zum Gruppendurchschnitt von 13,9. Galaxy Digitals Aktien sind seit Beginn des Jahres um 26% von $1,05 CAD auf $1,33 CAD gestiegen. Dennoch erwirtschaftet das Unternehmen noch immer keinen Gewinn nach Kosten.

Tabelle 1 zeigt auβerdem einen gewaltigen Ausreiβer, nämlich Neptune Dash Technologies Corporation. Neptune Dash ist ein Unternehmen, das Masternodes im Dash-Netzwerk speichert. Es besitzt derzeit 16 Masternodes bzw. circa 16.100 Dash im Wert von rund $1.7 Millionen USD, und es hat in Cosmos (ATOM) investiert. Obwohl jeder sagt, das Tesla überbewertet ist, handelt Tesla (TSLA) noch immer zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis des 6,5-Fachen des Jahresumsatzes. Apple (AAPL) handelt zum 5,5-Fachen seines Jahresumsatzes.

Figure 1: Neptune-Dash-Aktien und Dash korrelieren stark

Quelle: Yahoo Finance, CryptoResearch.Report

Figure 2: Grayscale-GBTC-Aktien und Bitcoin korrelieren noch mehr!

Quelle: Yahoo Finance, CryptoResearch.Report

Wie aber kann man ein 73-faches Kurs-Umsatz-Verhältnis rechtfertigen? Eine Interpretation ist, dass das 73-Fache ein Anfangsvielfaches in der Frühphase darstellt, was bedeutet, das Investoren von Neptune Dash in der Zukunft einen viel höheren Gewinn erwarten, als dies derzeit der Fall ist.

Eine weitere Auslegung ist, dass es für institutionelle Investoren nicht so einfach ist, Privacy Coins in ihrem Portfolio zu halten und sie daher bereit sind, für börsennotierte Aktien, die ihnen Zugang zu Privacy Coins geben, mehr zu bezahlen. Beweise liegen dafür unter anderem für Aktien wie Grayscales GBTC-Bitcoin-Tracker vor, die in den letzten Jahren häufiger als nicht mit einem Aufgeld von 20%-30% zu Bitcoins Spotpreis gehandelt wurden.

Grayscale besitzt 303,363,800 ausstehende Aktien, wovon jede $11,72 USD wert ist, und jede Aktie ist durch 0,00096645 Bitcoin im Wert von circa $9,33 USD gesichert. Dies bedeutet, dass GBTC-Aktien zu einem Aufgeld von rund 25,6% gegenüber dem Spotpreis von Bitcoin gehandelt werden. Eine naheliegende Strategie wäre der Leerverkauf von GBTC und das lange Halten von Bitcoin, da GBTCs Aufgeld Monat für Monat bestehen bleibt. Grayscale managt in etwa 293.185 Bitcoin und verlangt eine jährliche Gebühr von 2% für eine passive Investitionsstrategie. Diese Gebühr erscheint auf den ersten Blick hoch, ist angesichts der Tatsache, dass die Verwahrung von Kryptowährung nicht einfach ist, im Grunde aber recht günstig.

Wenn man den Neptune-Dash-Aktienpreis mit dem Dash-Preis vergleicht, dann findet sich für die letzten zwei Jahre seit Neptune Dash an der Börse von Toronto zur Notierung zugelassen wurde eine 70%-ige rollierende Korrelation über 90 Tage. Das einzige Mal, wo die beiden Assets negativ korreliert waren, war im Dezember 2019 und Anfang Januar 2020, als der Dash-Preis sank und der Neptune-Dash-Preis stieg. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist die Tatsache, dass Dashs Preisrückgang einen massiven Ausverkauf von Dash-Masternodes auslöste, was bedeutete, dass die vorhandenen Masternodes mehr Gewinn brachten. Da Neptune Dash Masternodes betreibt, bedeutete dies für jeden Masternode einen Gewinnanstieg.

Im Gegensatz dazu ist die durchschnittliche rollierende Korrelation über 90 Tage zwischen GBTC und Bitcoin mit 83% über die letzten 5 Jahre und 92% über die gleiche Zeitperiode, die der Korrelation von Neptune Dash und Dash zugrunde liegt, viel höher.

Ein letzter Hinweis zu dieser Peergroup von Blockchain-Unternehmen: Es gibt eine unglückliche Hintergrundgeschichte zu Fortress Technologies Ltd. Die Fima ging 2018 an die Börse und handelt derzeit zu $0,12 CAD. Das ist der Inbegriff einer Krypto-Pennystock-Aktie. Das Unternehmen hat praktisch keine Informationen auf seiner Webseite und der letzte Twitter-Kommentar von Fortress Ltd. stammt aus dem Jahr 2018, kurz nachdem das Unternehmen an der Börse notiert worden war. Wir waren überrascht, als wir herausfanden, dass Roy Sebag und Josh Crumb von Goldmoney zum Fortress-Team gehören. Offensichtlich waren ihre Bitcoin-Mining-Versuche nicht so erfolgreich wie erwartet, denn im April 2019 entfernten sie nach mehreren, von Entlassungen und Verlusten geprägten aufeinanderfolgenden Quartalen das Wort „Blockchain“ von ihrem Namen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Grayscale als auch Neptune Dash stark überbewertet zu sein scheinen, wenn man ihre Aktienpreise, die Zahlen der ausstehenden Aktien und Gewinne vergleicht. Dies ist höchstwahrscheinlich ein Symptom dafür, dass alle Aktienpreise stark überbewertet sind, da der Geldhahn der Fed den Markt flutet und Investoren auf rare Kryptoanlagen als Absicherung gegen Fiat-Inflation setzen. Das wird wohl nicht ewig so sein, auch wenn Keynes sagt: „markets can remain irrational a lot longer than you and I can remain solvent.“

Die Top Kyyptowährungsnachrichten dieser Woche

Wyomings Blockchain-Dame, Caitlin Long, eröffnet die erste Bitcoin-Bank mit dem Namen Avanti. Wir vom CryptoResearch.Report freuen uns sehr , denn Caitlin ist eine der wenigen Personen in der Blockchain-Branche, die Kompetenz, harte Arbeit und Ehrlichkeit vereint – notwendige Qualitäten für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens in der Kryptowelt! Read more.

Am Mittwoch dem 26. Februar wird die U.S. Securities Exchange Commission entscheiden, ob der Wilshire Phoenix Exchange-Traded Fund (ETF) für Bitcoin genehmigt wird oder nicht. Falls ja, wird der ETF jährliche Gebühren von 68 Basispunkten (0,68%) verlangen und einen Aktienhöchstpreis von $2.500 USD. Read more.

Bislang hat keine Zentralbank eine digitale Währung eingeführt, aber Schweden wird aller Voraussicht nach mit seiner E-Krona das Rennen gewinnen. Read more.

Gewinner und Verlierer

Alles was steigt, muss auch wieder sinken, und so meinte es diese Woche nicht gut mit Chainlink oder dem Kryptoanlagenmarkt insgesamt. Chainlink ist um -13,64% diese Woche gesunken, konnte aber insgesamt seit Jahresbeginn einen Anstieg von 116% verzeichnen. Der derzeitige Preis liegt bei $3,91 im Vergleich zu $1,81 am 1. Januar 2020.

Die gröβten Krypto-Gewinner dieser Woche auf der Liste der top 50 Marktkapitalisierungen sind Cosmos (3,02%), Litecoin (1,63%) und MKR (0.73%).

Die gröβten Verlierer sind Chainlink (-13,64%), Bitcoin Cash SV (-11,82%) und Dash (-10,96%). 

Figure 3: Die Gröβten 7-Tagesrenditen der Top 50 Marktkapitalisierungs-Coins

Quelle: Coincodex.com, CryptoResearch.Report

Crypto Research Report Portfolio

Bitcoin hat in der zweiten Woche in Folge Verluste zu verzeichnen und ist um 1,21% gesunken. Aufgrund der breiten Streuung der Vermögenswerte im Crypto Research Portfolio, konnte das Portfolio insgesamt jedoch eine positive Rendite verzeichnen. Dies liegt vor allem an der Wertzunahme unserer Goldmünze Pax Gold um 8,2% nach dem Aktienabverkauf. In den letzten 6 Tagen seit dem Erscheinen unseres letzten Newsletters am 19. Februar bis zum heutigen 25. Februar 2020 stieg der Wert des Portfolios um 205 Basispunkte bzw. 2,05%. Gold ist eine interessante Anlage angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit aufgrund des Corona-Viruses.

Dieser Bereich ist nur für unsere Mitglieder. Um unser gesamtes Portfolio in unserem dieswöchigen Crypto Research Newsletter zu sehen, registieren Sie sich hier: https://cryptoresearchnewsletter.substack.com/

Der enorme Einbruch von Bitcoin auf unter 9.000 US-Dollar pro Bitcoin

Der enorme Einbruch von Bitcoin auf unter 9.000 US-Dollar pro Bitcoin

Der Preis von Bitcoin, dem mit Abstand größten Spieler unter allen Kryptowährungen, ist in den letzten Tagen um mehr als 10% gefallen. Andere wichtige Kryptowährungen wie Ethereum, Litecoin und Bitcoin cash haben ebenfalls an Wert verloren, aber der Rückgang von Bitcoin sorgt für die meisten Schlagzeilen, da Anfang dieses Jahres der Rekord von 10.000 USD pro Bitcoin verzeichnet wurde und keine Anzeichen einer Verlangsamung zu verzeichnen waren. In den letzten Tagen verlor Bitcoin 30 Milliarden US-Dollar an Wert und ging innerhalb der letzten 24 Stunden um 0,22% zurück. Von einer (oder mehreren) unbekannten Person(en) erschaffen und wurde entwickelt, um schnelle und kostengünstige Transaktionen ohne Verwendung traditioneller Bankgeschäfte zu ermöglichen. Als der Preis zu Beginn des Jahres stieg, wurde er von vielen als „sicherer Hafen“ angesehen. Bitcoin wurde zur Antwort auf die globale Handelskrise im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Chinas Beteiligung am Markt für Kryptowährungen ist enorm. Angesichts der jüngsten Ereignisse in Bezug auf die Viruskrise erscheint der Rückgang der Kryptowährungen für einige natürlich, während andere Branchenexperten wie Vitalik Buterin dies als „rationalisierten Bullshit“ bezeichnen.

Trotz des Wertverlustes sehen viele die Zukunft von Bitcoin weiterhin positiv, da er eher von der Nachfrage als vom BIP bestimmt wird. Das gesamte Geschäftsmodell von Bitcoin basiert auf Knappheit, ähnlich wie bei den früheren Geldprogrammen, bei denen nur der Geldbetrag gedruckt werden konnte, der der tatsächlichen Goldmenge entsprach. Um diese Knappheit sicherzustellen, hat Bitcoin den Prozess der Halbierung oder einfach der Reduzierung des Gesamtangebots im Laufe der Zeit erfunden, um den Wert der Kryptowährung zu steigern. In der Regel findet eine Halbierung alle vier Jahre statt und die nächste soll im Mai 2020 stattfinden. Experten prognostizierten, dass der Preis für Bitcoin um ein Vielfaches steigen und bis zu 70.000 USD pro Bitcoin erreichen würde. Ob es Wunschdenken oder eine genaue Vorhersage ist, wird nur die Zeit zeigen.

Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass Bitcoin seine Dienste weiterentwickelt und verbessert, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Skalierbarkeit. Im ersten Halbjahr 2020 können wir mit der Einführung einer Verbraucheranwendung für Bitcoin- und Kryptowährungskäufe rechnen. Die App wird von Starbucks, Microsoft und der Boston Consulting Group unterstützt. Trotz eines plötzlichen Wertverlustes ist das Marktkapitalisierungsäquivalent von Bitcoin erheblich. Laut der Datenbank von Statista [1] stieg sie zwischen dem ersten und dem letzten Quartal 2019 um über 57% von 72,37 Milliarden Dollar im 1. Quartal auf 169,44 Milliarden Dollar im 4. Quartal. Square, eines der Unternehmen, das Bitcoin in seine Zahlungsmethoden einbezog, verzeichnete im letzten Quartal 2019 einen Anstieg der Anzahl aktiver Benutzer um 60%. Der Umsatz des Unternehmens stieg innerhalb eines Jahres um 41% auf über 1,3 Mrd. USD Dollar. Warum ist ihr Erfolg auf die Bitcoin-Anpassung zurückzuführen? Die Hälfte der 361 Millionen US-Dollar, die die Cash-App von Square produzierte, wurden durch Bitcoin-Transaktionen innerhalb nur drei Monaten generiert. Zahlen scheinen für Kryptowährungen zu sprechen,
auch wenn Anleger dies nicht tun. Während des Treffens mit Krypto-Vertretern soll der berühmte Investor Warren Buffet bekannt gegeben haben, dass er alle Kryptowährungen als Spende abgab. Er erklärte: „Ich besitze keine Kryptowährung. Ich werde es nie tun.” Unabhängig von der aktuellen Kryptolandschaft muss das Königreich von Bitcoin noch fallen, aber wird es sich schnell erholen? Bleibt abzuwarten.

Veränderung ist die einzige Konstante in der Welt der Kryptowährungen. Obwohl Bitcoin innerhalb weniger Tage 30 Milliarden US-Dollar an Wert verloren hat, nachdem es in nur drei Monaten die Hälfte des Umsatzes der Cash-App erzielt hat, zieht es weiterhin Kunden mit zahlreichen Anwendungen an. Sobald die Knappheit im Spiel ist, angetrieben von der Nachfrage kann es wieder steigen.

[1] Siehe Market capitalization of Bitcoin from 4th quarter 2013 to 4th quarter 2019, Statista

Quellen:
https://www.forbes.com/sites/billybambrough/2020/02/27/bitcoin-has-crashed-now-what/#ba d9575538a0
https://cryptovest.com/news/bitcoin-btc-price-falls-through-several-supports-as-coronavirus-fears-grip-the-globe/ https://www.techspot.com/news/84185-square-half-cash-app-quarterly-revenue-came-bitcoin.html

Uphold Introduces Commission-free Cryptocurrency Trading, and the World’s Easiest User Interface

Leading digital money platform Uphold today introduces zero-commission trading on cryptocurrencies in a milestone for the industry designed to open up affordable access to one of the world’s most important new asset classes for millions of retail investors.

“In practical terms, there’s now no easier or more cost-effective way for retail investors to trade cryptocurrencies and other assets”

Initially available only on iOS and Android mobile apps, the move represents a seismic shift in a sector that until now has largely resisted the commission-free model revolutionizing stock and ETF trading. Before today’s announcement, cryptocurrencies were one of the more expensive asset classes for retail investors to trade, with fees north of 200bps on some mainstream platforms.

‘Our goal is to create the easiest and most cost-effective place for retail investors to buy and sell cryptocurrencies and other assets,’ explained J.P. Thieriot, C.E.O. of Uphold. ‘And unlike our competitors, we’re staying true to the fundamental premise of cryptocurrencies: financial self-sovereignty.’

‘At Uphold, you can move your crypto into private wallets at will; send funds to virtually anyone, anywhere, instantly and free of charge; as well as use your holdings as a medium of exchange for payments. None of which you can do at Robinhood or Revolut.’

As an established platform listing 50+ currencies and providing account funding via seven cryptocurrency networks, debit/credit cards and bank connections in more than 40 countries – with the UK, Canada, Poland, Romania, Croatia, and Hungary added earlier this month – Uphold is the first major U.S. cryptocurrency venue to offer commission-free trading.

Simultaneously, Uphold is launching the world’s easiest trading interface, consisting of just two fields: ‘From’ and ‘To’. The ‘Anything to Anything’ screen means that a novice user can fund their account, send money to other people, or trade from any asset into any other asset directly, in two taps – on one screen.

The new interface surfaces Uphold’s unique advantage over its rivals: customers can trade directly between any supported asset, free from the limitations of Currency Pairs that still constrain choice and create unnecessary cost and complexity at many trading venues.

Whereas on most exchanges a conversion such as Mexican Pesos to XRP would require two trades and incur two sets of fees – Mexican Pesos to USD and USD to XRP – on Uphold, the process is one seamless, commission-free transaction.

“In practical terms, there’s now no easier or more cost-effective way for retail investors to trade cryptocurrencies and other assets,” said Thieriot. “No other platform gives customers such choice, freedom, and value for money.”

Uphold is also adding new funding and withdrawal options to the platform, which is now attracting up to 7,000 new accounts every day. For the first time, customers can fund their accounts with zero fees via credit* (and debit) cards – a new standard for the industry. Instant withdrawal to debit cards will be available in the coming weeks.

“The convenience of being able to withdraw your funds immediately to a bank-issued debit card is going to be a huge attraction for customers,” said Thieriot. “And in many parts of the world, it will be a first for a cryptocurrency platform.

“These are the biggest changes we’ve made since we started in 2014. Together, they make Uphold the easiest and most cost-effective place for retail investors to buy and sell cryptocurrencies, and break down the barriers that prevent people from investing and enjoying world-class financial choice.”

The web version of New Uphold is expected to launch later this month. iOS and Android Mobile Apps available to download now.

* For deposits into cryptocurrencies.

About Uphold

Uphold is a leading digital money platform with more than 1.7 million customers globally and almost $6 billion in transactions to date. It serves both retail investors and businesses. Leveraging blockchain technology, Uphold provides its customers with easy access to cryptocurrencies, national currencies, precious metals, yield/credit products, and soon crypto-backed debit cards. Customers can trade with zero commissions. Or send funds to virtually anyone, worldwide, free of charge, including payments to businesses and employees. Uphold is unique in translating all supported asset classes into a common digital language, which means that any asset can be exchanged directly into any other asset, creating an easy and intuitive trading experience. This Anything to Anything architecture cuts out unnecessary fees and complexity compared with other platforms relying on currency pairs, which would require an intermediate trade to exchange Mexican Pesos into XRP, for example. Businesses use Uphold to pay people around the world, or to accept customer payments in cryptocurrencies and convert them automatically into national currencies. Accounts can be funded via seven cryptocurrency networks, bank connections in around 40 countries, as well as debit and credit cards. The platform offers 27 national currencies, 30 digital currencies, and four precious metals. Uphold is available through web, iOS and Android applications.

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